Eröffnung: Graffiti im Flakturm - Spuren der Zwangsarbeit in Wien
Im April 2015 jährt sich die Befreiung Wiens von Nationalsozialismus zum 70. Mal. Aus diesem Anlass soll der bisher wenig beachtete Aspekt der Zwangsarbeit in den Fokus des öffentlichen Geschichts- und Gedenkinteresses gerückt werden.
Die Wiener Flaktürme, errichtet zwischen 1942 und 1945, sind Produkte von Zwangsarbeit. Zahlreiche österreichische Bauunternehmen waren Nutznießer dieses Unrechts, an das bis heute kaum erinnert wird. Gedenktafeln sucht man an den sechs Flaktürmen bis dato vergebens.
An den Innenwänden des Leitturms im Arenbergpark dokumentieren hunderte Graffiti von Zwangsarbeitern aus allen Ländern Europas und der Sowjetunion die damalige Anwesenheit einer heute nicht mehr wahrgenommenen Opfergruppe und legen Zeugnis von der Präsenz der Zwangsarbeiter ab. Derartige Graffiti finden sich in keinem anderen Flakturm. Der Leitturm im Arenbergpark ist somit ein einzigartiger Gedächtnisort, nicht nur für Österreich. Ungeachtet dessen bleibt das Gebäude der Öffentlichkeit verschlossen.
Anstelle von Führungen durch den ehemaligen Leitturm Arenbergpark im Gedenkjahr 2015, denen die Stadt Wien mit Verweis auf Sicherheitsbedenken nicht zustimmte, zeigt iFAG nun ausgewählte Graffiti aus dem Flakturm in der Passagegalerie des Künstlerhauses.