Homosexuellen- und Trans*sexuellen Verfolgung während des Nationalsozialismus und der heutige gedenkpolitische Umgang
11.06. Homosexuellen- und Trans*sexuellen Verfolgung während des Nationalsozialismus und der heutige gedenkpolitische Umgang
Dieser Vortrag ist der abschließende Teil der Film- und Veranstaltungsreihe “Frauen- und Geschlechtergeschichten in der NS-Zeit”, welche den Fokus auf tabuisierte und marginalisierte Frauen- und Geschlechterrollen während und nach der NS-Zeit legt.
Schwerpunkte sind bzw. waren die Auseinandersetzung mit der eigenen Täter_innenfamilie, Frauen* im Widerstand, das ehemalige und öffentlich vergessene Jugend-KZ Uckermark und der Themenbereich der Homo- und Transsexuellenverfolgung in der NS-Zeit sowie der gegenwärtige gedenkpolitische Umgang damit. Die Reihe soll dazu dienen, verschiedene Geschichten und die Auseinandersetzung damit kennen zu lernen sowie diese aufzuarbeiten. Im Zentrum sollen dabei unter anderem Fragen nach den hegemonialen Perspektiven auf diese Geschichten sowie nach den Möglichkeiten der diskursiven Veränderung und Verschiebung eben dieser Perspektiven gestellt werden. Anschließend an die jeweiligen Filmscreenings und Vorträge gibt es genügend Raum für Diskussionen.
Hier die vergangenen Veranstaltungen zur Übersicht und weiter unten Informationen zu Einladungspolitik, Veranstaltungsort und -zeit.
16.04. Heutiger Umgang von Frauen* mit ihrer NS-Täter_innenfamilie Film: „Liebe Geschichte“
Ein Film über die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und der Shoah im Leben der Töchter, Enkeltöchter und Großnichten vonTäter_innen und Mitläufer_innen. Wie gehen die Nachkommenin Österreich und Deutschland mit der Rolle ihrer Familie imNationalsozialismus um? Was tun sie mit dem Wissen um derenBeteiligung an der Vernichtung der Juden und Jüdinnen? Wiesetzen sie sich heute als Frauen* und Feminist_innen zu ihrerFamiliengeschichte in Bezug? Welche historischen Prägungenkönnen sie an sich selbst beobachten, in ihren Beziehungen, inder Liebe und Sexualität, in ihrem politischen Engagement?
anschließende Diskussion mit den beiden Regisseurinnen Jo Schmeiser und Simone Bader
Ort: UFO 07.05. Frauen im Widerstand Film: „Küchengespräche mit Rebellinnen“
Agnes Primocic unterstützte unter Lebensgefahr die Flucht von KZ-Häftlingen, Johanna Sadolschek-Zala kämpfte als Partisanin in den Bergen Südkärntens, Rosl Grossmann-Breuer widerstand den quälenden Verhören der Gestapo im Hotel Metropol und Anni Haider erinnert sich an ihre Zeit im Gefängnis und ihre Tagträume in Einzelhaft. Die wunderbare Art des Erzählens der Frauen*, ihre von Mut, Solidarität und Widerstandsgeist geprägte Haltung macht den Film zu einem Dokument der Würde und Unbeugsamkeit.
anschließende Diskussion mit der Regisseurin Karin Berger
Ort: UFO 21.05. Das ehemalige Jugend-KZ Uckermark – Ein öffentlich vergessener Ort der Verfolgung und Ermordung Ort der Verfolgung und Ermordung von Mädchen und jungen Frauen* in der NS-Zeit
Das KZ Uckermark wurde 1942 speziell für Mädchen* bzw. junge Frauenerrichtet, die nicht in das NS-Menschenbild passten. Gründe für die Inhaftierung waren u.a. sexuelle Präferenzen, Arbeitsverweigerung oder Widerstand. Viele Überlebende waren auch nach 1945 zwangsweise in staatlichen Fürsorgeeinrichtungen untergebracht und damit den Kontinuitäten von Verfolgung undoder Diskriminierung ausgesetzt. Wir möchten einen Überblick über die Geschichte des Lagers geben und aufzeigen, wie die spezifische Diskriminierung von als ‚asozial‘ stigmatisierten Frauen/Mädchen* bis heute wirksam geblieben ist.
Vortragende: Uckermark - AG Wien
Ort: F*C
11.06. Homosexuellen- und Trans*sexuellen Verfolgung während des Nationalsozialismus und der heutige gedenkpolitische Umgang
Im ersten Teil der Veranstaltung wird ein Überblick über die Situation homosexueller Frauen vor und während der NS-Zeit gegeben (Differenz zwischen Gesetzeslagen im Großteil des Deutschen Reichs und auf dem Gebiet Österreichs, unterschiedliche Auswirkungen der nationalsozialistischen Geschlechter- und Homosexuellenpolitik auf Frauen und Männer). Einige Eckpfeiler zur Forschung über die Lage transidenter Personen in der NS-Zeit werden ebenso thematisiert. Im zweiten Teil sollen die Erinnerungsgeschichte nach 1945 sowie verschiedene Beispiele für Praxen des Gedenkens an homo-/ transsexuelle NS-Opfer ab den 1980ern beleuchtet werden. Im Zentrum werden Fragen nach den gedenkpolitischen Folgen für eine (weit über die NS-Zeit hinaus) gesellschaftlich marginalisierte Gruppe genauso stehen wie theoretische Fragen nach der Abgrenzbarkeit der Opfergruppe/n.
Vortragende: Elisa Heinrich
Ort: F*C VERANSTALTUNGSORTE
UFO: Berggasse 5/24 1090 Wien UFO: Das UFO (UniFlIT-Ort) ist ein Raum, der bereits seit über 30 Jahren von Frauen* verwaltet wird und in dem mehr oder weniger regelmäßig Vorträge, Brunches, Schreibwerkstätten oder Ähnliches stattfinden. Der Raum kann auf Anfrage gerne genutzt werden (ufo@oeh.ac.at) Dieser Raum ist leider nicht barrierefrei.
FC: Lange Gasse 11 1080 Wien das fc (von manchen Frauencafé genannt) ist ein queer-feministischer Verein, der als Kneipe und Raum für verschiedene emanzipatorische Projekte und Veranstaltungen genutzt wird. Der FLIT-Raum wird von einem basisdemokratischen Kollektiv organisiert. Barrierearmer Zugang ist über eine Schräge möglich, es gibt kein Rolli-Klo. Ein Rolli-WC kann im 25hours Hotel (Lerchenfelder Straße 1-3, 1070 Wien), benutzt werden, ca. 200m vom fc.
VERANSTALTUNGSBEGINN
Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Einlass ab 18.30 Uhr.
EINLADUNGSPOLITIK
FLIT* only (FrauenLesbenInterTrans)