organisiert von: Bagru Powi
Location: NIG HS III, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
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Die WHO definiert die weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) als „all procedures that involve partial or total removal of the external female genitalia, or other injury to the female genital organs for non-medical reasons.“ Die akademische Debatte in der Queer Theory und in den Critical Whiteness Studies um die Praxis von FGM ist für jene Mädchen und Frauen, die sie erleiden müssen, irrelevant. FGM ist keine Kultur, um deren Existenz aus diskurssensiblen Gründen sie zu verhandeln gilt, sondern eine der meistverbreiteten Formen gegen Frauen gerichteter Gewalt weltweit.

Häufig begegnet man der Vorstellung, dass diese Praxis in der fälschlicherweise die für etwas wie rechtsstaatsähnliches herbeiphantasierte Autonomieregion Irakisch-Kurdistans nicht allzu weit verbreitet sein könne. Dabei ist nicht nur im Nahen Osten, sondern vor allem in den letzten Jahrzehnten auch in anderen islamisch geprägten Ländern, etwa in Südostasien, ein alarmierender Anstieg in der Verbreitung dieser Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu verzeichnen.

Thomas von der Osten-Sacken ist Publizist und Geschäftsführer der hauptsächlich im Nordirak tätigen NGO Wadi e. V. und wird über die Verbreitung von und dem Kampf gegen FGM und weitere Formen der Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Nahen Osten und weltweit referieren.