Frauenbewegung im Iran
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu Feminismus des Alternativreferats der ÖH Uni Wien referiert Mahsa Abdolzadeh über Frauenbewegung und Demokratieversuche im Iran. In einem Gottesstaat werden Privatheit wie Öffentlichkeit politisiert, wobei das Geschlechterverhältnis in der Familie keine Privatsache ist. Durch die patriarchalische islamische Verfassung im Iran werden den Frauen alle Rechte entzogen. Die Diskriminierung der islamischen Frauen ist aber nicht durch die frauenfeindliche Auslegung des Korans bedingt, sondern systemimmanent. Die Differenz der Geschlechter ist ein Gott gegebenes Recht in der Islamischen Republik. Es gibt nur eine heterosexuelle islamische Gesellschaft, die genaue Aufgaben für die Männer und ihre Frauen hat; die Frau ist nur für die Reproduktion der islamischen Normen zuständig. Neben der historischen wie aktuellen Nachzeichnung von Frauenbewegung und Feminismus im Iran, wird auch auf die derzeitige Emigration nach Europa und dem hiesigen Umgang mit dem Islam eingegangen.
Mahsa Abdolzadeh ist Autorin und Politikwissenschaftlerin und Grüne Bezirksrätin in Wien Döbling. Sie ist im Iran geboren und aufgewachsen. Nach der Matura flüchtete sie nach Österreich und studierte an der Universität Wien Politikwissenschaft. 2014 publizierte sie ihr erstes Buch zum Thema Frauenbewegung im Iran und schrieb für mehrere deutsch- und persischsprachige Zeitschriften.