organisiert von: Das Gehäuse der Hörigkeit - Soziologische Kritik. Kritik der Soziologie
Location: "U5" Selbstverwalteter Studierendenraum, Universitätsstrasse 5, 1010 Wien
Url: https://www.facebook.com/events/118570841885738/

Seit Jahrhunderten leben Sinti und Roma in Europa – und auf eine ebenso lange Geschichte kann der Antiziganismus mit seinen pejorativen Zuschreibungen und romantischen Verklärungen zurückblicken. Bis heute lebt das antiziganistische Syndrom unter verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fort. Sein projektives Arsenal hat sich jedoch über die Jahrhunderte in einer geradezu unheimlichen Beharrlichkeit gehalten.Soll die Kritik des Antiziganismus nicht zu begriffsloser Vorurteilsforschung verkommen, muss sie die daher insbesondere die Kulturentwicklung der modernen Gesellschaft in den Fokus rücken. Die jahrhundertelange Persistenz des antiziganistischen Ressentiments nötigt die Frage nach tiefliegenden soziokulturellen Bedingungen seiner Fortexistenz geradezu auf. Daher wenden wir uns in diesem Workshop insbesondere der Frage nach der Bedeutung des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft für Genese und Funktionalität des Antiziganismus zu.

Tobias Neuburger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “Kompetent gegen Antiziganismus - in Geschichte und Gegenwart” der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Er ist Doktorand an der Universität Innsbruck und promoviert mit einer Arbeit über Aufführungen des Antiziganismus um 1900.