Film: Der Staat gegen Fritzbauer

Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird. DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER ist packend inszeniert und erinnert in seinen besten Momenten an die Politthriller eines Costa-Gavras .Herausragend verkörpert der subtile Charakterdarsteller Burghart Klaußner diesen humanistischen Helden. Ein ungemein starker Film, der beim heurigen Internationalen Filmfestival von Locarno den begehrten Publikumspreis erhielt.

DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
DE 2015, 105 Min.
Regie: Lars Kraume, mit Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Lilith Stangenberg, Jörg Schüttauf, Sebastian Blomberg u.a.