organisiert von: Memory Gaps ::: Erinnerungslücken
Location: Galerie Kunst Zone, Elfriede-Hartmann-Gasse 43, 1190 Wien
Url: http://www.memorygaps.eu/gap-september-2016/

Elfriede Hartmann (* 21. Mai 1921 in Wien; † 2. November 1943 ebenda) war Studentin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie wuchs in Döbling auf, maturierte 1939 am Mädchenrealgymnasium Billrothstraße und inskribierte 1940 Chemie an der Universität Wien. Als „Mischling ersten Grades“ wurde sie noch im selben Jahr relegiert (von der Universität ausgeschlossen). Bereits seit 1938 stand sie mit dem Kommunistischen Jugendverband in Verbindung und verfasste zahlreiche Artikel sowie politische Flugblätter. 1942 wurde sie festgenommen, inhaftiert und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ angeklagt. Elfriede Hartmann wurde im Alter von 22 Jahren zum Tode verurteilt und am 2. November 1943 im Wiener Landesgericht enthauptet.

Bis zum heutigen Tag existiert in Wien keine Straße, die ihren Namen trägt. Hingegen ist nach Hugo Bernatzik seit 1957 nach wie vor eine Gasse in Wien-Döbling benannt. Bernatzik war ein renommierter Ethnologe, ab Mai 1938 NSDAP-Mitglied, ab Juli 1938 Mitglied der Reichsschrifttumskammer und mehrerer weiterer NS-Vorfeldorganisationen sowie ein passiver politischer Spitzel der NS‐Abwehrstelle im Bereich Wissenschaft und Hochschule. Anstelle von Hugo Bernatzik sollte künftig in Wien-Döbling an Elfriede Hartmann erinnert werden.