organisiert von: ANARCHISTISCHE BIBLIOTHEK UND ARCHIV WIEN
Location: ANARCHISTISCHE BIBLIOTHEK UND ARCHIV WIEN, lerchenfelder straße 124-126 im hof 3 tür 1a, 1080 wien
Url: https://a-bibliothek.org/2016/09/21/herbstprogramm-2016-6-oktober-bis-10-november/

Als am 17. Juli 1936 die faschistischen Generäle den lange geplanten Putsch gegen die verhasste Zweite Spanische Republik in Marokko beginnen, ist dies der Beginn dessen, was als „spanischer Holocaust“ in die Geschichtsschreibung eingeht. Die faschistischen Militärs, unterstützt von der gesamten Rechten Spaniens sowie Hitler-Deutschlands und des faschistischen Italiens, haben ein einziges Ziel: die Vernichtung des Feindes, d.h. der Anhänger oder Verteidiger der Zweiten Spanischen Republik und aller „Marxisten, Juden und Freimaurer“. Mit nicht zu überbietender Grausamkeit werden hunderttausende Menschen bei der Eroberung der spanischen Regionen massakriert. 1939, nach Ende des Bürgerkriegs, folgt die zweite Repressionswelle. Linke, demokratische Parteien, Gewerkschaften, sonstige Vereinigungen werden verboten, ihr gesamtes Vermögen eingezogen, hunderttausende in Konzentrationslager, Arbeitsbataillone, Gefängnisse gesteckt, wo unzählige an Hunger, Krankheiten oder Misshandlungen sterben, soweit sie nicht in fadenscheinigen „Gerichtsverfahren“ zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. Von diesen Maβnahmen ist selbstverständlich auch der Erzfeind der Rechten, die anarchosyndikalistische Gewerkschaft CNT, betroffen. Ein Jahrzehnt lang führt sie den Kampf gegen den faschistischen Staat vom Untergrund aus weiter, wird letztendlich aufgerieben. Auch im Exil geht der Kampf weiter, aber auch dort erfahren die Antifaschisten keinerlei Unterstützung der sogenannten demokratischen Länder. Als 1975 der Diktator endlich stirbt, steht die CNT kaum zu überwindenden Problemen und Konflikten gegenüber. Der erste Kongress nach vierzig Jahren, im Dezember 1979, endet mit der Spaltung der Organisation, und die folgenden Jahrzehnte führen nicht zu einer Stabilisierung, sondern zur weiteren Schwächung der anarchistisch-libertären Bewegung. Anlässlich der Vorstellung meines Buches „Quer denken, gerade leben – Erinnerungen an mein Leben und an Luis Andrés Edo“ möchte ich die Geschichte der CNT in den vergangenen 80 Jahren in den Vordergrund stellen.