organisiert von: ÖH Uni Wien
Location: Sky Lounge der Universität Wien Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien
Url: https://allevents.in/vienna/asl%C4%B1-erlesen-eine-veranstaltung-der-%C3%96h-uni-wien/1210255062349097

Sechs Texte türkischer und kurdischer Literatur vorgelesen auf Deutsch, Türkisch und Kurdisch von zwölf Persönlichkeiten. Unter anderem die Lyrikerin und Erzählerin Seher Devrim Cakir, der Jugendarbeiter und Aktivist Ali Gedik, der Philisoph und Musiker Hakan Gürses, die Schauspielerin Alev Irmak, der Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan, die Regisseurin, Dramaturgin und Drehbuchautorin Asli Kislal, die Schauspielerin Claudia Kottal, die Autorin Lydia Mischkulnig, die ehemalige Volksanwältin Terezija Stoisits und die Sängerin Sakina Teyna. Moderiert von Fanny Rasul und Can Gülcü.

Mit einem Bericht von Ceren Uysal von der Progressiven Anwaltsvereinigung (Çağdaş Hukukçular Derneği, ÇHD) über die aktuelle Situation in der Türkei sowie einer Live-Schaltung zu Aslı Erdoğans Anwalt nach Istanbul.

freeAsli

Eine Veranstaltung der ÖH Uni Wien.

Zum Kontext: In der Türkei haben die AKP-Regierung und Staatspräsident Erdoğan den gescheiterten Putschversuch vom vergangenen Juli dankbar zum Anlass genommen, den Umbau des Landes in eine autoritäre Gesellschaft weiter voranzutreiben. So wurden in den vergangenen Wochen nicht nur vermeintliche Angehörige der so genannten Gülen-Bewegung verfolgt, entlassen und verhaftet, die die AKP verantwortlich für den Putschversuch macht. Ebenso geht der Staat gegen linke, kurdische oder schlicht regierungskritische Personen vor, seien es Jurist_innen, Politiker_innen, Künstler_innen oder Journalist_innen.

Aslı Erdoğan ist nur eine von ihnen und dennoch ein wichtiges Symbol geworden. Die Autorin und Journalistin Erdoğan – hier vor allem bekannt durch ihr Roman „Die Stadt mit der roten Pelerine“ und als „Asylschreiberin“ der Stadt Graz - wurde im vergangenen August im Rahmen einer Verhaftungswelle von Journalist_innen und Mitarbeiter_innen der in Türkisch und Kurdisch erscheinenden Tageszeitung „Özgür Gündem“ festgenommen. Seither sitzt sie unter miserablen Bedingungen in Haft, ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich täglich, erst kürzlich wurde sie in Handschellen in ein Krankenhaus eingeliefert.

So ist es für uns das Gebot der Stunde, für die Entlassung Aslı Erdoğans und von zahlreichen weiteren Oppositionellen einzutreten. Aber ebenso die österreichische Öffentlichkeit auf die Situation in der Türkei hinzuweisen und von ihr und der Politik ein energischeres Eintreten für Menschenrechte wie Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei einzufordern.