Kein Platz für Antisemitismus an der Uni Wien!
Am Dienstag, dem 29.11. 2016, plant die Initiative “Gaza muss leben” eine Kundgebung vor der Universität Wien. Unterstützt wird sie dabei von einschlägigen Gruppierungen wie BDS-Austria, der Antiimperialistischen Koordination (AIK), und Gruppierungen aus dem Umfeld des Vereins Dar al Janub, dessen Vorgängerorganisation 2003 eine Gedenkkundgebung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien attackierte.
Als Aufhänger des antisemitischen Spektakels dient dabei eine internationale Konferenz, die das Institut für Judaistik der Universität Wien in Kooperation mit der Universität Tel Aviv und der israelischen Botschaft abgehalten hat. Teilnehmende Redner_innen waren dabei u.a. Mitarbeiter_innen der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. BDS-Austria und “Gaza muss leben” setzen in ihrem Ankündigungstext die wissenschaftliche Konferenz mit einer FPÖ Parteiveranstaltung gleich. Dass diese Veranstaltung in einer Linie zur FPÖ gesetzt wird ist kein flüchtiger Fehler, oder Boshaftigkeit, sondern fester Bestandteil von modernisiertem Antisemitismus, wie ihn diese Gruppen artikulieren. Durch die Gleichsetzung von Jüd_innen mit Rechtsextremen fühlen sich Antisemit_innen landauf landab legitimiert, ihr Ressentiment als legitime Kritik zu verkaufen.
Akademischer Boycott
Es ist uns wichtig, auch den Aufruf zum akademischen Boykott Israels zu kritisieren. Dieser will israelische Wissenschaftler_innen aus dem akademischen Diskurs ausschließen. Unter dem Deckmantel des Antirassismus fordert BDS explizit das Ende der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten und Organisationen. Wir erachten es als unsäglichen Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft, wenn dazu aufgerufen wird, keine Kooperationsveranstaltungen mit israelischen Universitäten durchzuführen. Gerade aufgrund der Geschichte des deutschnationalen Antisemitismus an der Universität Wien, aber auch hinsichtlich der international erstarkenden antiisraelischen und antisemitischen Hetze in akademischen Zusammenenhängen gilt es, entschlossen gegen jede Form des Antisemitismus aufzutreten.
Über BDS
Der österreichische Ableger von „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) ist Teil einer internationalen Kampagne, welche nach eigenen Angaben im Juli 2005 von über 170 palästinensischen Organisationen ins Leben gerufen wurde. Sie wird seit 2007 vom „Palestinian BDS National Committee“ (Hamas, Islamischer Dschihad, PFLP u.A.) koordiniert. Die Kampagne versucht Boykotte, Sanktionen und Desinvestitionen auf politischer, ökonomischer, kultureller und akademischer Ebene gegenüber dem jüdischen Staat zu erwirken.
Bei BDS handelt es sich um eine stark studentisch geprägte Bewegung. Es häufen sich vor allem an US-amerikanischen Universitäten Vorfälle antisemitischer Gewalt, die in direktem Zusammenhang mit BDS stehen: Lehrveranstaltungen von jüdischen Professor_innen werden regelmäßig gestört und isrealische Studierende werden am Campus belästigt und angegriffen.
Aus diesem Grund veranstalten wir mit anderen am 29.11 eine Gegenkundgebung.
Keine Bühne für die antisemitische BDS-Maskerade! Kein Platz für antisemitische Hetze auf der Universität Wien! Gegen jeden Antisemitismus!