organisiert von: GRAS
Location: NIG HS III, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
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Spätestens seit Ende September, als in Polen Schwangerschaftsabbruch gänzlich illegalisiert werden sollte, ist klar: Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist für Frauen* noch immer keine Realität. Angesichts Abtreibungsverbote in Polen und Irland begegnen wir gerade derzeit einem antifeministischen Backlash, der Frauen*rechte, die viele schon als selbstverständlich sehen, wieder einzuschränken droht. Sie müssen ständig wieder neu erkämpft werden.

Auch in Österreich ist der Schwangerschaftsabbruch nicht legal, sondern lediglich seit1975 – unter bestimmten Voraussetzungen – straffrei: Fristenregelung. Der Zugang ist nicht wie international gefordert frei und sicher: So zeigt sich neben einem starken Stadt Land Gefälle auch die „Gewissensklausel“ als Gelegenheit für Ärzt_innen, Abbrüche abzulehnen. Anders als in vielen westeuropäischen Ländern kommt in Österreich außerdem hinzu, dass ein Abbruch nicht von der Krankenkasse bezahlt wird und damit einkommensschwächeren Frauen* einen Eingriff zusätzlich erschwert. Aktuell wird er von der Initiative “Sternenkinder” wieder massiv in Frage gestellt: Ein Gesetzesentwurf des Innenministeriums enthält unter dem Deckmantel der Möglichkeit, Fehlgeburten eintragen zu lassen, einen versteckten Angriff auf die Fristenregelung.

Frauenkörper sind auch immer wieder politisches Schlachtfeld. Blickt eins auf die Erfolge rechter Parteien in Europa fällt insbesondere ein regressiver Antigenderismus auf, der in den Reihen von Front National oder der AFD zu finden ist. Im Freiheitlichen Handbuch macht die FPÖ aus ihrer Posit zum Thema Schwangerschaftsabbruch kein Geheimnis. So liest sich im Abschnitt “Das ungeborene Leben” die These, dass die Gebärmutter ist “der Ort mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit in unserem Land” ist. Auf Anfrage in einem Fernsehinterview im Mai diesen Jahres ruderte Norbert Hofer keineswegs zurück sondern plädierte für eine “Bedenkzeit” vor dem Schwangerschaftsabbruch und damit einer Entmündigung von Frauen.