organisiert von: Improper Walls
Location: Improper Walls, Reindorfgasse 42, 1150 Wien
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ÜBER DIE AUSSTELLUNG A RIBBON AROUND A BOMB

‘A RIBBON AROUND A BOMB’ - das waren die Worte, die André Breton wählte, um die Kunstwerke Frida Kahlos, welche im Rahmen ihrer ersten Einzelausstellung in New York im Jahre 1938 ausgestellt wurden, zu beschreiben. Der Titel ist zugleich eine Ode an den Vater des Surrealismus und an Frida Kahlo, aber auch eine ausdrucksstarke Metapher, welche daran erinnert, dass Kunst ein immerwährendes Mittel ist, politisch und emotional Einfluss zu nehmen.

Während Frida Kahlos Werke auf ihre Person fokussiert sind, auf ihren Körper, ihre Seele und ihren Schmerz, bezieht Bárbara Moura ihre Inspiration aus dem schier endlos wirkenden Schmerz der von der Menschheit empfunden, aber ebenso von ihr verursacht wird. Ihre Kunst ist geprägt von der Wachsamkeit gegenüber den Geschehnissen in der Welt und ihren persönlichen Auswirkungen. Mit den Worten der Poetin Warsan Shire erkundet sie die Welt, fragt: where does it hurt? (Aus what they did last afternoon von Warsan Shire). Die Botschaft ihrer Arbeiten ist klar und direkt, ihre Anschauungen und Emotionen leuchten ebenso stark wie die Farben, die sie verwendet.

Formal ist Bárbara Moura eng verwoben mit der Kunst der Wiener Secession, besonders mit Gustav Klimt und Egon Schiele. Wie die Surrealistin Frida Kahlo erkundet sie das Unbewusste, in dem – nach Sigmund Freud – das Unmoralische und Dunkle wartet. Mouras Schmerz ist aber ein anderer als Kahlos, sie bezieht ihn aus dem Weltgeschehen und dem Leid ihrer Umwelt.

Anxiety (dt. Angst) zeigt die traditionelle Figur des für seine Schlauheit gestraften Sisyphos. Hier ist die Figur jedoch eine Frau, die, wie eine zu Leben erweckte Karyatide, die Last der Welt auf ihren Schultern trägt. Die dunkle Masse, die sie niederdrückt wiederholt sich in der dunklen Masse, die sie nur einen Schritt weiter von ihrer erdähnlichen Insel erwartet. Die Schwärze selbst erzeugt eine Leichtigkeit wie das All, in dem in hervorspringenden Farben die Erde schwebt, gleichzeitig die Erdtöne des Hintergrundes wiederholend. Sie ist in der dunklen Wolke der Angst gefangen, welche sowohl in der langsam einknickenden Figur als auch in der BetrachterIn ein beklemmendes Gefühl auslöst.

Im Rahmen der Ausstellung wird eine Auswahl von Bárbara Mouras Werken der letzten Jahre zu sehen sein, einschließlich neuer, noch unveröffentlichter Arbeiten. Die Künstlerin arbeitet mit Ölfarben, Mischtechnik und digitalen Medien. Die Drucke sind Einzelexemplare und nur auf persönliche Anfrage erhältlich.

ÜBER BÁRBARA MOURA

Die Illustratorin Bárbara Moura wurde in Lissabon, Portugal, geboren. Nachdem sie ihren Abschluss an der dortigen Filmschule gemacht hatte, zog sie nach London, wo sie ihr Masterstudium in Applied Imagination in The Creative Industries am Central Saint Martins absolvierte. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Wien. Sie bezeichnet sich Vollzeit-Träumerin, für die das Zeichnen ein Weg ist, sich politisch zu äußern und emotional auszudrücken. In ihren Illustrationen thematisiert sie vor allem Feminismus, Sexualität, Missstände in der Welt oder aber emotionale Kämpfe, oft personifiziert in Selbstporträts. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht, wie Kaltblut (DE), Don’t Panic (UK), Made In Shoreditch (UK), Charivari (PT), NAILED (US) and Steadfast Art (US). Zurzeit gestaltet sie regelmäßig Beiträge für ‘The Establishment’ (US) (http://www.theestablishment.co) und ‘Charivari Lab’ (PT) (http://charivari.pt).

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