Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien / Teil I
Ausstellungsbesuch und Rundgang Der Krieg gegen die “Minderwertigen” - Gedenkstätte Steinhof
Die Heil- und Pflegeanstalt “Am Steinhof” - das heutige Otto Wagner-Spital - wurde in den Jahren nach dem “Anschluss” 1938 zum Wiener Zentrum der nationalsozialistischen Tötungsmedizin, die mindestens 7.500 Steinhof-Patient_innen ermordete. Von 1940 bis 1945 existierte auf dem Anstaltsgelände unter der Bezeichnung “Am Spiegelgrund” eine so genannte “Kinderfachabteilung” in der rund 800 kranke oder behinderte Kinder und Jugendliche ermordet. Die Aufarbeitung dieser Verbrechen ging nur schleppend vor sich: Während viele Ärzt_innen mit NS-Vergangenheit ihre berufliche Laufbahn fortsetzten, wurde den Opfern der NS-Medizin jegliche staatliche Anerkennung und “Wiedergutmachung” vorenthalten. Sterbliche Überreste von Opfern der Anstalt “Am Spiegelgrund” wurden bis in die 1980er-Jahre für Forschungszwecke verwertet. Erst im Jahr 2002 erfolgte deren Bestattung in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof. Weitere Spiegelgrund-Präparate sowie sterbliche Überreste von Opfern der “dezentralen Euthanasie” am Steinhof wurden im Mai 2012 bestattet.
Wir wollen gemeinsam die Ausstellung Der Krieg gegen die “Minderwertigen” - Gedenkstätte Steinhof im Otto-Wagner Spital besuchen.
Dienstag 14.2.um 18:00 Treffpunkt: 48A Haltestelle Otto-WagnerSpital (bitte pünktlich)
Teil I einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe vom 14.2. - 17.2.2017