organisiert von: FV GEWI
Location: NIG HS II, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Url: https://www.facebook.com/events/1361183037286009/

Bei der Beschäftigung mit den kulturellen und gesellschaftlichen Verzahnungen von Antisemitismus und Sexismus fällt auf, dass beide Ideologien mit eingängigen Bildern von Natur und Anti-Natur operieren. Juden und Frauen wird auf widersprüchliche Weise Natur und Natürlichkeit ab- und zugesprochen, sie werden ebenso auf Natur zurückgebunden wie als widernatürlich dämonisiert. Der Vortrag macht sich auf die Spur des komplexen Verhältnisses von Gesellschaft, Individuum und Natur, das sowohl im Antisemitismus als auch im Sexismus wirkt. Dabei wird zentral auf den zivilisatorischen Widerspruch von Körper und Geist und auf die gesellschaftliche Bedeutung der Geschlechterbinarität eingegangen.

Dr. Karin Stögner lehrt am Institut für Soziologie und im Studiengang Gender Studies an der Universität Wien. Sie ist Autorin des 2014 bei Nomos erschienen Bandes “Antisemitismus und Sexismus. Historisch-gesellschaftliche Konstellationen“ und derzeit Präsidentin des Forschungsnetzwerks Ethnic Relations, Racism and Antisemitism in der European Sociological Association.