organisiert von: vielen
Location: 39 638 Potzehne, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Url: http://www.war-starts-here.camp

– Krieg beginnt hier – Unser Widerstand auch –

Das GÜZ, die Kriegsübungsstadt Schnöggersburg und warum wir gerade hier aktiv werden:

Wir wollen der kriegerischen Mobilmachung was entgegensetzen. Nicht nur in den Köpfen der Menschen, sondern auch ganz praktisch. Abrüstung ist Handarbeit. Wir können nicht auf die Politik vertrauen, sondern müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Wir haben uns einen Punkt herausgegriffen, der bereits in den letzten Jahren ein Kristallisationspunkt für antimilitaristische Aktionen war und auch weiter sein wird – auf Grund seiner Funktion für die Vorbereitung von kriegerischen Einsätzen und von Aufstandsbekämpfung im städtischen Raum wie in ländlichen Regionen.

Im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in der Altmark, dem modernster Truppenübungsplatz Europas, bündeln sich viele Facetten von Krieg und Militarisierung nach Außen und Innen.

Auf dem 230 qkm großen Militär-Gelände wird Krieg mit hochgerüsteter Technik und lasersimulierten Waffensystemen geübt und vorbereitet. Deutsche Soldat_innen bereiten sich hier auf Auslandseinsätze in unterschiedlichen Regionen vor. Der Betreiber „Rheinmetall Dienstleistungszentrum Altmark“ vermietet das Gelände an die Bundeswehr und die Armeen anderer NATO-Mitgliedsstaaten, ist Dienstleister der gesamten Technik und Logistik und leistet die Vorarbeit für die militärischen Analysen. Zusätzlich werden Söldner in die Kriegsübung,-vorbereitung und auch in die realen Kriegseinsätze integriert.

Auf der Baustelle der gigantischen Kriegsübungsstadt „Schnöggersburg“, in der Aufstandsbekämpfung im urbanen und ländlichen Raum trainiert werden soll, ist es in den letzten Jahren mächtig vorangegangen. Inzwischen präsentiert die Bundeswehr öffentlich ihre Einrichtung im Wald mit Werbefotos von der einzigen U-Bahnstation Sachsen-Anhalts, einem Stadion und einem Multifunktions-Sakralbau.

Gleichzeitig ist das GÜZ ist eine riesige Verkaufsausstellung. 2011 bestellte Russland nach dem Vorbild des Truppenübungsplatzes in der Altmark eine Anlage, deren erste Hälfte bis zum Beginn der Sanktionen ausgeliefert wurde; die Vereinigten Arabischen Emirate orderten 2010 ein komplettes Gefechtsübungszentrum im Wert von 70 Millionen Euro bei Rheinmetall Defence. Ihre Streitkräfte wurden im GÜZ mit der modernen Kriegsübungstechnik vertraut gemacht. Zudem ist Rheinmetall der größte Lieferant von Kleinwaffen in alle Welt und verkauft ganze Munitionsfabriken zum Beispiel an Saudi-Arabien.

Hier wird Krieg und Aufstandsbekämpfung geübt, ausprobiert, vorbereitet. Krieg beginnt hier.

Wir wollen diesen zentralen Ort der Kriegsvorbereitung sichtbar machen und mit unseren unterschiedlichen Aktionen den „Normalbetrieb“ – die gut geschmierte Kriegsmaschinerie – stören und blockieren.

– Werde Teil des Camps –

Seit mehreren Jahren hat das war-starts-here Camp-in Potzehne, in der Nähe des GÜZ, viele unterschiedliche Menschen zusammengebracht. Gemeinsam zu diskutieren und aktiv zu werden hat einiges bewirkt, sowohl bei den Teilnehmenden des Camps als auch in der Region. Und es hat Spaß gemacht.

Wir kommen zusammen, um über Kriege und deren Vorbereitung zu informieren, die Lage zu durchschauen und die Zusammenhänge zu analysieren. So vielfältig die Strömungen in emanzipatorischen Bewegungen sind, so vielfältig sind auch die individuellen Sichtweisen auf Krieg und Militär. In Anbetracht dessen wollen wir die Gemeinsamkeit des Widerstands weiterentwickeln, den lange gewachsenen Widerstand vor Ort stärken und dabei unsere Unterschiede diskutieren und respektieren. Wichtig ist uns auch, auf die Menschen in der Umgebung des GÜZ zuzugehen, mit ihnen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen und vielleicht auch mehr…

Bei diesem (inzwischen sechsten) Camp knüpfen wir am Thema des letzten Camps an. „Krieg.Macht.Flucht.“ ist immer noch aktuell. Diesmal geht es vor allem darum, antimilitaristische und antirassistische Perspektiven zu entwickeln. Lasst uns unsere OhnMacht gemeinsam durchbrechen! Das Camp in Potzehne wird ein Ort dafür sein. Wir wollen eine Diskussion auf Augenhöhe mit allen, die das Gleiche antreibt: die Abneigung gegen die zerstörerischen Verhältnisse weltweit.

Es ist ein selbstorganisiertes Camp, das durch Einsatz der teilnehmenden Menschen entsteht, besteht und Wirkung entfaltet. Was du nicht selber organisierst, vermisse nicht! Das Camp ist ein sozialer Ort, an dem wir einen Gegenentwurf zu leben versuchen: gegen eine Gesellschaft, die in allen Fasern von Herrschaft durchdrungen ist, setzen wir konkrete Utopie.

– Mobi - Veranstaltungen –

Es lohnt sich für anstehende Mobi-Veranstaltungen in ganz Deutschland einmal auf der Homepage vorbeizuschauen