organisiert von: Das Gehäuse der Hörigkeit
Location: Hörsaal II, NIG, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Url: https://www.facebook.com/events/1924975911103173/?active_tab=about

Die Welle rechtspopulistischer Wahlerfolge in Europa und anderswo hat zwei Fragen in den Fokus linker Debatten treten lassen: Wie ist der Erfolg der populistischen Rechten zu erklären und wie können wirksame, linke Gegenstrategien aussehen? Breite Akzeptanz genießt der Erklärungs- und Strategieansatz von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau. Linkspopulistische Bewegungen wie Syriza oder Podemos betrachten Laclau und Mouffe als VordenkerInnen und auch an sozialwissenschaftlichen Instituten und in aktivistischen Kreisen in Österreich ist das „postmarxistische“ Deutungsangebot populär. Die gesellschaftstheoretischen Grundlagen dieses Theoriekonstrukts werden dabei jedoch selten kritisch überprüft. An diesem Abend mit Ingo Elbe wollen wir uns kritisch mit Mouffe/Laclaus Erklärungsansatz für den Erfolg rechtspopulistischer Parteien und ihrer linkspopulistischen Gegenstrategie auseinandersetzen. Elbe argumentiert, dass sowohl die politikwissenschaftliche Diagnose als auch die Strategievorschläge von einer irrationalistischen Gesellschaftstheorie abhängig sind, die Laclau/Mouffe weitgehend den Abhandlungen des faschistischen Rechtsphilosophen Carl Schmitt entnehmen. Unter Anderem mit Rekurs auf Laclau/Mouffe bilde sich derzeit eine „ideologische Querfront“ von ganz links bis äußerst rechts. Akteure, Elemente und Argumentationsstrategien dieser Querfront werden im Vortrag kritisch diskutiert.

Beginn: 19:00 Uhr Ort: Hörsaal II, NIG, Uni Wien