organisiert von: FreundInnen von Nuriye und Semih/ Internationale Plattform gegen Isolation
Location: Hietzinger Hauptstraße 29, 1130 Wien
Url: https://www.facebook.com/aNewsblog/posts/1965843973732589

Die rechtswidrigen Angriffe und Maßnahmen des türkischen Staates gegenüber der Opposition werden unter dem Vorwand des „Putschversuches“ im Juli 2016 fortgeführt. Seit Ausrufen des Ausnahmezustands wurden in der Türkei Hundertausende Beamt*innen und Werktätige – ohne konkrete und rechtliche Beweise - mit Hilfe von Notstandsgesetzen entlassen.

Eine von ihnen ist die Lehrerin Nuriye Gülmen. Sie befindet sich seit 9. November 2016 aus Protest gegen ihre willkürliche Entlassung im Widerstand. Ihr Protest ist stellvertretend für die Rechte aller anderen entlassenen Beamt*innen. Gleichzeitig widersetzt sie sich damit dem Ausnahmezustand. Auf der Yüksel Straße in Ankara, wo sie ihren Widerstand von Beginn an führte, wurde sie Dutzende Male festgenommen und gefoltert. Sie ließ sich davon nicht einschüchtern.

Da die AKP-Regierung auf ihre Forderungen trotz lang anhaltendem Protest nicht einging, traten Nuriye Gülmen und der ebenfalls entlassene Lehrer Semih Özakca am 9. März 2017 gemeinsam in einen unbefristeten Hungerstreik. Diesem Widerstand schlossen sich zunehmend Menschen in der Yüksel Straße sowie in anderen Städten an und bald wurde eine breite Öffentlichkeit erreicht. Doch die Regierung weigert sich bis heute ihre legitimen Forderungen anzuerkennen.

Als der Hungerstreik am 76. Tag einen kritischen Punkt erreichte, wurden Nuriye und Semih mit der Begründung „der Protest könnte in ein Todesfasten umgewandelt werden und Dimensionen wie bei den Gezi Protesten erreichen“ von Spezialeinheiten verhaftet. Um die Verhaftung zu legitimieren, wurde ihnen außerdem mit lächerlichen Begründungen die „Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation“ vorgeworfen. Seit 14. September findet der Prozess gegen die beiden Lehrkräfte in Ankara statt.

Gleichzeitig leisten Hunderte revolutionäre Gefangene in der Türkei ein weiteres Mal in der Geschichte Widerstand gegen den Zwang der Einheitskleidung (Gefängnisuniform). Wir wollen auf diese Unterdrückung reagieren und werden daher am kommenden Freitag, 12. Januar, 15:00-16:00 Uhr eine Protestaktion vor dem Türkischen Generalkonsulat, Hietzinger Hauptstraße 29, 1130 Wien abhalten!

Jede Stimme zählt! Vielleicht nimmt sich ja doch der/die eine oder andere trotz Großdemonstration gegen das FP-Ö-VP Regierungsprogramm am Samstag wie wir auch dafür Zeit..

Aufhebung des Berufsverbotes von Nuriye und Semih! Nieder mit dem Zwang zur Einheitskleidung! Die revolutionären Gefangenen in der Türkei sind unsere Würde!

FreundInnen von Nuriye und Semih/ Internationale Plattform gegen Isolation - Wien