organisiert von: Memory Gaps ::: Erinnerungslücken
Location: Blue Danube Contemporary Art, Paula-Santa-Gasse 42, 1220 Wien
Url: https://www.memorygaps.eu/gap-mai-2018/

Die künstlerische Vielfalt der Weimarer Republik endete 1933. Die NS-Kulturpolitik unterwarf sämtliche Kunstgattungen, von Malerei und Bildhauerei über Architektur, Theater und Literatur bis zu Musik und Film, dem Diktat der sogenannten „deutschen Kultur“ und der „rassischen Substanz“. Jüdische, kommunistische und liberale Künstler wurden mit Berufsverboten belegt, später verfolgt und zum Teil in Konzentrationslagern ermordet:

Friedl Dicker, Malerin und Innenarchitektin; Ilse Pisk, Fotografin; Paula Santa, Opernsängerin; Malva Schalek, Malerin.

Bis zum heutigen Tag existiert in Wien keine Straße, die den Namen einer dieser Künstlerinnen trägt. Hingegen ist nach Helge Rosvaenge seit 1983 eine Gasse in Wien-Donaustadt benannt. Rosvaenge war ein renommierter dänischer Tenor, der sich – seit 1933 NSDAP Mitglied – als Opernsänger über Jahre für NS-Propagandaveranstaltungen einspannen ließ und 1944 von Hitler auf die sogenannte Gottbegnadeten-Liste gesetzt wurde.

Aus Anlass des Gedenkjahres 2018 könnte in Wien-Donaustadt anstelle von Helge Rosvaenge künftig einer der genannten Künstlerinnen gedacht werden.