Die Rätebewegung in Österreich. Von sozialer Notwehr zur konkreten Utopie
Marx sprach von Räten als der »endlich entdeckten Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen kann«, Hannah Arendt von einem System, das »selbst nur offenbar wiederholte, was sich bereits vorher ereignet hatte, ohne dass man jedoch von einer bewussten Nachahmung oder einer noch so vagen Erinnerung des Vergangenen sprechen konnte«.
Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 organisierten sich hunderttausende Arbeiter_innen und Soldaten in Räten – sowohl als Akt sozialer Notwehr angesichts des durch den ersten Weltkrieg verursachten Elends, aber auch im Sinne der Idee einer dauerhaften emanzipatorischen gesellschaftlichen Alternative.
Der Band versammelt Texte zur Geschichte der Rätebewegung in Österreich, ihr Verhältnis zu den Bewegungen in Ungarn und Deutschland, zur Rolle der Frauen in der Rätebewegung, zur psychoanalytischen Dimension dieser »Gemeinschaft der Brüder«, zu autodidaktischem Schreiben und dem Publikationswesen dieser Zeit und nicht zuletzt zu ihrer Verbindung zu heutigen sozialen Bewegungen.
Gemeinsam mit Autor_innen des Sammelbandes wollen wir an diesem Abend zudem der Frage nachgehen, wie aktuell die Räteidee heute noch ist und was wir aus den historischen Erfahrungen für heutige Kämpfe und Bewegungen mitnehmen können.
Die Veranstaltung ist kostenlos und wird von “assoziation panda” mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Rudolfsheim-Fünfhaus organsiert.