Antifa Café - Das Problem heißt Männergewalt!

Im Jahr 2019 wurden bereits 7 Frauen durch ihre Partner getötet. Österreich nimmt diesbezüglich eine traurige Vorreiterrolle ein. In keinem anderen EU-Land werden prozentuell so viele Frauen durch Partner oder nahe Angehörige ermordet. Diese Morde sind jedoch nur der drastischste Ausdruck eines umfassenden Systems patriarchaler Gewalt gegen Frauen.

Oft wird Männergewalt gegen Frauen verharmlost, die Schuld den Opfern selbst zugeschoben oder die Tat wird abgetan als „Familienstreit“ oder individuelles „Beziehungsdrama“, das niemand hätte verhindern können. Aktuell wird das Thema jedoch relativ breit diskutiert: Medien und Talkshows sind voll davon. Die rechte Regierung ruft Pressekonferenzen und Taskforces ins Leben, ohne sich dabei mit den zugrundeliegenden gesellschaftlichen Strukturen auseinanderzusetzen.

Stattdessen wird das Thema rassistisch vereinnahmt. Gewalt gegen Frauen wird von der Regierung als etwas Importiertes, „Kulturfremdes“ behandelt, das mit der vermeintlich „eigenen Gesellschaft“ und „österreichischen Werten“ nichts zu tun hätte. Gleichzeitig wird versucht rassistische Gesetze und Verschärfungen durchzusetzen. Somit wird das Problem externalisiert, während männliche Privilegien und die patriarchale Grundstruktur der Gesellschaft reproduziert und abgesichert werden.

Was in der Öffentlichkeit kaum vorkommt: eine feministische Kritik des patriarchalen Geschlechterverhältnisses und Beziehungsmodells, welches die Grundlage von Männergewalt gegen Frauen bildet. Denn die Morde an Frauen sind nur die Spitze des Eisbergs eines Systems der Gewalt in einer patriarchal eingerichteten, also von Männern dominierten und regierten, Gesellschaft.

Im Antifa-Café am 19.02. diskutieren wir über patriarchale Gewalt gegen Frauen, rechte Vereinnahmung und feministische Perspektiven mit Fanny Rasul, Nicole Schöndorfer, Sigi Maurer und Sophie Hansal

Das Antifa-Café findet jeden dritten Dienstag des Monats ab 19:00 statt. In der Regel wird es mit Vorträgen, Mobi- und Diskussionsveranstaltungen bespielt, außerdem gibt es Film- und Buchvorstellungen. Es soll Raum geschaffen werden sich zu informieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Wir versuchen an jedem Abend vegane Speisen zu freien Preisen anzubieten, kühle Getränke gibt es garantiert. Es versteht sich von selbst, dass es im Café keinen Platz für Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Nazis, Homophobie und andere Widerwärtigkeiten gibt! Für eine starke, antifaschistische Linke! – Bis zum nächsten Dienstag!