organisiert von: W23
Location: Wipplingerstrasse 23, Wien

And as an introduction, we’d like to share a short tale:

Once upon a time there was a country in a tiny continent, where the leaders decided to build fences, and hire people to protect those fences. These people were named ‘Border Hunters’, and they were assigned to fulfill the task of keeping the regime strong and controllable. They were patrolling every day and night around those fences, hunting people who tried to climb over them. Nobody saw, that the fences and violence do not only keep ‘intruders’ outside, but they are multiplied in the structures people live in and also in the mind of people living inside. These fences constantly create and recreate the borders between people, labelling different groups also inside this land as outsiders – all people who does not fit in the established systems of norms.

Of course, the leading organisations, that were called the ‘nation-state’ put a lot of effort in creating and maintaining the structures of norms. They were creating never ending stories against people of ‘different colour’, poor, people who are assigned different gender than the dominating or who identify differently, or those who stand up against oppression. Once a leader of these organisations was telling a fairy tale to the people about norms. The room, where he was speaking was tiny, but crowded, and the clean, white walls were echoing his words: ‘A normal homosexual knows, what is the order of the world, that he was born like this, that he became this. He tries to accommodate to this world in a way, that he doesn’t necessarily consider himself equal.’

Obviously this hatred didn’t exist only in this land, such as the fences, they were spread all across the continent and the world. All these visible and invisible fences maintained a regime of violence, that people who resist it, call as the racist heteropatriarchic oppression of neocolonial capitalism!

It could be fiction, but as we know, it’s all true. The continent is europe, the country is hungary, the police forces are really called border hunters, and the quotation is from László Kövér, the president of the hungarian national assembly.

Over the last couple of years, just to mention some of the legislations of the hungarian state, it erected a fence and prison complex on the hungarian-serbian border; legalised the push-back of migrants; forbid homelessness and gender studies; introduced neoliberal austerity measures that led to the almost complete disappearence of the system of social support and violently advocates the institution of christian, heterosexual marriage.

In the meanwhile, the state has covered the whole county with posters representing George Soros. Synchronized with the entire media, the state propaganda pictures him as the “main enemy”, whose goal is to bring in migrants to destroy hungary’s and europe’s ethnic homogeneity.

Let’s support our friends and comrades in Budapest, who have to face the rising oppression of the Hungarian state!

Als kleine Einleitung würden wir gerne eine kurze Geschichte mit euch teilen:

Es war einmal ein Land auf einem winzigen Kontinent, in dem die Anführer_innen beschlossen, Zäune zu bauen und Leute anzustellen, um diese Zäune zu beschützen. Diese Leute wurden “Grenzjäger” genannt, und sie wurden damit beauftragt, das Regime stark und kontrollierbar zu halten. Sie patrouillierten jeden Tag und jede Nacht um diese Zäune herum und verfolgten Menschen, die versuchten, über sie zu klettern. Niemand bemerkte aber, dass diese Zäune und diese Gewalt nicht nur „Eindringlinge“ von außen fernhielten, sondern sich auch in den Strukturen, in denen Menschen leben, und in den Gedanken der Menschen, die in ihnen leben, wiederholten. Diese Zäune erschufen und reproduzierten ständig die Grenzen zwischen den Menschen und markierten auch verschiedene Gruppen innerhalb dieses Landes als Außenseiter - alle Menschen, die nicht in die etablierten Normensysteme passten.

Natürlich unternahmen die führenden Strukturen, die als “Nationalstaat” bezeichnet wurden, große Anstrengungen, um diese Normen zu erschaffen und zu reproduzieren. Sie dachten sich immer wieder neue Geschichten aus: Gegen Menschen „anderer Farbe“, gegen Arme, gegen Menschen, denen ein anderes Geschlecht zugewiesen wurde als das dominierende, gegen Menschen, die sich anders identifizieren oder die sich gegen Unterdrückung einsetzen. Einst erzählte einer der Anführer_innen dieser Organisationen den Menschen ein Märchen über Normen. Der Raum, in dem er sprach, war winzig, aber überfüllt, und an den sauberen, weißen Wänden erschallten seine Worte: „Ein normaler Homosexueller weiß, wie die Weltordnung aussieht, dass er so geboren wurde, dass er so wurde. Er versucht, sich dieser Welt auf eine Weise anzupassen, dass er sich nicht unbedingt für gleich hält.”

Natürlich gab es diesen Hass nicht nur in diesem Land, wie auch die Zäune – sie waren auf dem ganzen Kontinent und auf der ganzen Welt verbreitet. Alle diese sichtbaren und unsichtbaren Zäune hielten ein Regime der Gewalt aufrecht, das die Leute, die sich dagegen wehrten, als die rassistische heteropatriarchale Unterdrückung des neokolonialen Kapitalismus bezeichneten!

Es könnte ein Märchen sein, aber wie wir wissen, ist das alles wahr. Der Kontinent ist Europa, das Land ist Ungarn, die Polizist_innen werden tatsächlich Grenzjäger genannt, und das Zitat stammt von László Kövér, dem Präsidenten der ungarischen Nationalversammlung.

In den letzten Jahren errichteten sie, um nur einige der Aktivitäten des ungarischen Staates zu nennen, einen Zaun- und Gefängniskomplex an der ungarisch-serbischen Grenze. Sie legalisierten das „push-back“, also die zwangsweise Ausweisung von Migrant_innen. Sie verboten Obdachlosigkeit und Gender Studies. Sie führten neoliberale Sparmaßnahmen ein, die zum fast vollständigen Verschwinden des Sozialsystems führten und sie stehen gewaltvoll für die Institution der christlich-heterosexuellen Ehe ein.

In der Zwischenzeit hat der Staatsapparat das ganze Land mit Postern von Geoge Soros plakatiert. Gemeinsam mit allen Medien stellt der Staat ihn als den “Hauptfeind” dar, dessen Ziel es sei, Migrant_innen einzuschleusen, um die “ethnische Homogenität” Ungarns und von Europa zu “zerstören”.

Lasst uns gemeinsam unsere Freund_innen und Genoss_innen in Budapest unterstützen, die die wachsende Unterdrückung des ungarischen Staats erleiden müssen!