organisiert von: ÖH Uni Wien
Location: Hörsaal D, Spitalgasse 4, Campus Hof 10
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„Ohne geschichtlichen Wert“: Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in WienAuch nach dem „Anschluss“ im März 1938 blieb der bereits 1852 erlassene § 129 I des Österreichischen Strafgesetzes, der „Unzucht mit Personen desselben geschlechtes“ pönalisierte, in Kraft. Neben der Kriminalpolizei arbeitete nun auch die neuerrichtete Abteilung II der Gestapo Wien an der Ausforschung Homosexueller. Die Verhaftungs- und Verurteilungszahlen schnellten nach oben, ebenso wie die Dauer der verhängten Haftstrafen, nach denen die Einweisung in ein Konzentrationslager drohte. Auch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus, bis 1971, wurden Männer und Frauen wegen einvernehmlichem Sex ins Gefängnis gesperrt. Erst 2005 wurden Homosexuelle als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Ungefähr um diese Zeit begann die Gemeinde Wien, ein Mahnmal zur Erinnerung an diese Opfergruppe vorzubereiten, ein Prozess, der im ersten Anlauf scheiterte. Nach vier temporären Erinnerungszeichen läuft nun die Ausschreibung für ein neues Wiener „Homo-Mahnmal“. Hannes Sulzenbacher, freier Ausstellungskurator und Co-Leiter von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte; derzeit Leiter des wissenschaftlich-kuratorischen Teams der Neuaufstellung der österreichischen Ausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.