organisiert von: Nicht mit mir
Location: Buchhandlung & Café Librería Utopía ★ radical bookstore vienna, 15., Preysinggasse 26-28
Url: https://www.facebook.com/events/979038029097609/

Seit Monaten bleibt weltweit kein Stein auf dem anderen. Überall erheben sich Menschen und kämpfen gegen Repression und für eine lebenswerte Zukunft. In Südamerika, Europa, Asien und Afrika klagen Demonstrant_innen ihre Regierungen an und fordern Veränderung. Auslöser für die Proteste waren in vielen Ländern aber auch ökonomische Fragen, wie steigende Kosten für Güter des täglichen Bedarfs.

In Zeiten der Krise versucht das Kapital stets auf Kosten der Menschen, die für diese Krisen nicht verantwortlich sind, seine Profite stabil zu halten. Durch ungleiche Bezahlung, fehlende Kinderbetreuung und unbezahlte Reproduktions- und Pflegearbeit sind Frauen von Krisen im Kapitalismus zudem besonders stark betroffen. So unterschiedlich die Ausgangspunkte dieser Bewegungen also auch sind, sie alle haben ein weibliches Gesicht und werden an vorderster Front von Frauen getragen.

Anders als in den meisten europäischen Ländern nehmen Frauen im Nahen Osten massive Repression, körperliche Gewalt und Übergriffe in Kauf, um die Revolutionen zu verteidigen. Doch die Wut der Unterdrückten und Ausgebeuteten ist stärker als die Angst. Sie wollen nicht länger mitansehen, wie ihnen demokratische Rechte vorenthalten werden oder wie die Zerstörung ihrer Lebensräume durch kapitalistische Profitgier voranschreitet.

Auch die Klimabewegung, die seit einem Jahr die Welt erschüttert, ist vor allem eines: jung, weiblich und kämpferisch. Nicht nur Greta Thunberg, sondern viele Aktivist_innen der Protestbewegung gegen die Klimakrise, sehen sich mit sexistischen Anfeindungen konfrontiert. Es ist eine altbewährte Taktik des Kapitals, Frauen auf ihre äußere Erscheinung zu reduzieren und Kritik an ihnen vor allem darauf zu konzentrieren. Hinter diesen Anfeindungen steht allerdings die veritable Angst, ökonomische Macht und politischen Einfluss zu verlieren.

Durch die immer knapper werdenden Ressourcen, die die kapitalistische Ausbeutung zu verantworten hat, kommt es mittlerweile auch wieder vermehrt zu sogenannten Hexenverbrennungen – vor allem in Asien und Afrika. Frauen werden beispielsweise für unfruchtbare Böden oder Missernten verantwortlich gemacht und nicht selten als „Hexen“ ermordet. Dass der Kapitalismus, die Profitgier und die Ausbeutung der Natur verantwortlich sind, wird geflissentlich ausgeblendet. Der weibliche Körper ist im Kapitalismus stets unterdrückt worden und unterliegt einer ständigen Kontrolle – das zeigt sich in diesen Fällen auf drastische Weise.

Sexismus und Gewalt gegen Frauen sind in ihren Ausformungen vielfältig und allgegenwärtig. Der Widerstand und der Mut der Frauen sind es allerdings auch. Die globale #metoo-Bewegung, der Frauenstreik in der Schweiz und im spanischen Staat, die Bewegungen für das Recht auf sicheren Schwangerschaftsabbruch in Lateinamerika oder Irland und nicht zuletzt die Klimabewegung zeigen: the revolution is female!

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen wollen wir an diesem Abend über die Rolle von Frauen in den aktuellen Bewegungen weltweit ebenso diskutieren, wie über die damit verbundenen Gefahren. Wir wollen zudem diskutieren, wie der Kapitalismus – als Wurzel aller Unterdrückung und Ausbeutung – feministisch bekämpft werden kann und warum es für erfolgreiche Revolutionen sozialistische Perspektiven braucht.