organisiert von: Plattform Radikale Linke, OAT
Location: Mariahilfer Gürtel 37, 1150 Wien
Url: https://www.facebook.com/events/192823278612310/

BESUCH IM MUSEUM FÜR VERHÜTUNG UND SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH MIT DEM OFFENEN ANTIFA TREFFEN

Was war das Diaphragma 0.0? Bis wann sind Menschen, die ihre Schwangerschaft abgebrochen haben in den Knast gegangen? Und was haben Schafe mit Verhütung zu tun?

Antworten auf viele Fragen rund um das Thema Verhütung und Schwangerschaftsabbruch bietet das gleichnamige Museum in der Nähe des Westbahnhofes in Wien. Einen Ausflug dorthin plant das OAT zusammen mit den Mitarbeiter*innen des Museums für den 01.03. ab 11.45 bis ca 13.45 Uhr. Die Wissensvermittlung vom Museum beginnt um 12.00 Uhr und dauert ca 1,5 h. Bitte kurz unter oat2019wien@riseup.net voranmelden.

Reservierungspolicy wegen begrenzter Plätze (höchstens 25 Personen): Die Hälfte der Plätze wird an FLINT* Personen vergeben.

Ansonsten gilt first come first serve. All gender welcome.

Die Selbstbestimmung von Menschen über ihre Körper ist immer mit der Frage verbunden in welcher Gesellschaft sie leben. Unter anderem für diejenigen unter uns die gebären können, bringt diese patriarchale Gesellschaft oft Hindernisse und Gefahren mit sich, spaltet durch ihre Sozialisation die Solidarität untereinander und Verunmöglicht auch mithilfe von staatlichen Anreizen, Kontrolle und Gesetzen den meisten eine wirkliche Selbstbestimmung.

Wie die Themen Verhütung, Schwangerschaft und Abbrüche verhandelt, ermöglicht oder eben auch geahndet werden ist also immer ein Marker und Ausdruck des patriarchalen Ist-Zustandes. An welchen Punkten dieser Aufgebrochen wurde und welche Kämpfe und Widerstände es gab, auch diesen Teil der Geschichte wollen wir uns am Sonntag den 01.03. ein wenig genauer anschauen.

Was uns da in etwa erwartet, könnt ihr euch auf der Seite des Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch ansehen (http://de.muvs.org/) oder hier ein bisschen weiterlesen…

Wir freuen uns drauf!

„Durchschnittlich 15 Schwangerschaften pro Frauenleben sind ‚natürlich‘, ‚naturgewollt’. Daraus folgen rund zehn Geburten, je nach Gesundheitszustand, Wohn- und Hygieneverhältnissen, Zugang zu sauberem Trinkwasser und energiereicher Nahrung etc. Von den etwa 10 Geburten haben früher rund sieben Kinder überlebt. Das ist den meisten Menschen aus wirtschaftlichen, sozialen oder anderen Gründen aber zu viel, früher wie heute.

Die Beschränkung der Kinderzahl war und ist daher für alle Generationen und die meisten Kulturen ein wichtiges Thema.

Noch vor 100 Jahren hat Siegmund Freud visionär darüber nachgedacht, dass es die größte Befreiung des Menschen wäre, wenn es gelänge, den ‘Geschlechtstrieb’ von der Fortpflanzung zu trennen.

Doch bis vor rund 100 Jahre herrschten unterschiedliche Meinungen darüber, wann Frauen empfangen können und wann nicht. Erst 1930 entdeckte Prof. Hermann Knaus aus Graz (und gleichzeitig der Japaner Kyusaku Ogino) die fruchtbaren Tage um den Eisprung. Durch ihre Erkenntnisse wurde die Entwicklung moderner Verhütungsmittel ebenso möglich wie die der künstlichen Befruchtung. Aber auch die so genannte Selbstbeobachtung (‘Tagezählen’) fußt auf den Ergebnisse von Knaus und Ogino.

Davor war eine unglaubliche Anzahl und Vielfalt von zum Teil unwirksamen oder auch schmerzhaften Methoden ausprobiert wurden. Die Rückschau verdeutlicht die Verzweiflung und gleichzeitig die Phantasie, mit der die Menschen zu allen Zeiten versucht haben, ihre Fruchtbarkeit zu steuern.“ - MUVS