[Änderung] Aktionstag zum 15. März – internationaler Tag gegen Polizeigewalt
Änderung
Liebe Alle, leider müssen wir das Programm für unseren Aktionstag am Sonntag (15.03) auf Grund der momentanen Situation etwas abändern: Es findet nur die Podiumsdiskussion mit anschließendem gemeinsamen Essen statt! Zusätzlich wird es eine Audioaufnahme der Podiumsdiskussion geben!
Da die Risiken für bestimmte Personen besonders hoch sind, wären diese und diejenigen, die mit ihnen in Kontakt stehen, im Moment von unserer Veranstaltung ausgeschlossen. Das entspricht nicht dem, wie wir diese Veranstaltung abhalten möchten. Wir bedauern es wirklich sehr, dass die Workshops nicht stattfinden können. Für alle, die nicht zur Podiumsdiskussion kommen, wird es einen Audiolink geben, über den sie die Diskussion nachhören können.
Uns ist wichtig zu betonen, dass gerade jetzt Solidarität extrem wichtig ist. Solche Situationen können sehr leicht unverhältnismäßiges, autoritäres und rassistisches Verhalten fördern. Lasst euch nicht leise machen! Informiert euch, was gerade passiert! Seid füreinander da und bietet Unterstützung, wenn ihr rassistische Polizeigewalt mitbekommt!
Verantwortung füreinander tragen heißt nicht nur soziale Kontakte zu verringern, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sondern auch noch lauter unsere Forderungen zu stellen und aufeinander Acht zu geben. Wir halten euch über den Audiolink und weitere Veranstaltungen am Laufenden.
Mehr Informationen: https://15maerzwien.noblogs.org/
Alles Liebe und hoffentlich bis ganz bald,
euer BigSibling Kollektiv
Orginales Programm
Am 15. März ist der internationale Tag gegen Polizeigewalt.
Am 15.03.1997 wurden zwei Kinder im Alter von 11 und 12 von der schweizer Polizei schwer mishandelt. Daraufhin initiierten die anarchistische Gruppe “Black Flag” aus der Schweiz und die Initiative der C.O.B.P. (Collectif Opposé à la Brutalité Policière) aus Montréal den internationalen Tag gegen Polizeigewalt, der seither Aktivist*innen überall auf der Welt auf die Straße, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren und den Menschen zu Gedenken, die durch Polizeigewalt getötet wurden.
Polizeigewalt in Österreich In Österreich wurde dem Tag bisher noch nicht viel Beachtung geschenkt, obwohl gerade in Wien gewalttätiges und brutales Vorgehen der Polizei keine Seltenheit ist. Nicht zuletzt sorgten die brutalen, polizeilichen Übergriffe auf Klimaaktivistinnen im Sommer 2019 für viel Aufsehen. Im selben Jahr starb ein Mann in Schubhaft im Polizeianhaltezentrum Rossauerlände, ein lauter Aufschrei blieb aus. Genau 20 Jahre zuvor erstickte Markus Omofuma bei seiner Abschiebung durch polizeiliche Maßnahmen. Das Polizeigewalt und Brutalität sich wiederholt zeugt nicht nur davon, dass diese Morde keine tiefgreifenden Konsequenzen für die verantwortlichen Polizistinnen und die Polizei als Institution hatte. Sondern auch, dass es in Österreich an einem Bewusstsein für die gewaltvollen Strukturen der Institution Polizei fehlt. Auch wenn es immer mal wieder Fälle gibt, die Aufmerksamkeit und kurzweilige Empörung in der Bevölkerung hervorrufen, werden die Stimmen derer, die alltäglich gewaltvolle Erfahrungen mit der Polizei machen, nicht gehört. Für die weiße Mehrheitsgesellschaft wird die Polizei oft als “Schutz und Sicherheit(Helfer)” verstanden. Öffentliche Diskurse zum Thema Sicherheit und Migration hingegen legitimieren rassistisches polizeiliches Vorgehen gegen Menschen, die nicht in das Bild eines österreichischen Staates passen. Die bloße Existenz von Schwarze Personen, People of Color, Roma und Sinti, Migrant_innen, Sexarbeiter_innen, LGBTIQ, Wohnungslosen Personen, Drogennutzer_innen, Menschen mit psychische Erkrankungen und Personen mit unsicherem Aufenthaltsstatus (uvm.) wird als Bedrohung konstruiert.
Warum ist es wichtig am 15.03. zusammenzukommen? Gemeinsam wollen wir den von der Polizei getöteten Menschen gedenken und dafür sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Wir wollen empowern, eingreifen und unsere Kämpfe nicht auf Kosten anderer führen. Wir wollen laut, wütend und solidarisch sein! Deshalb laden wir euch am 15.03. ein mit uns zusammen zu diskutieren, zu netzwerken, zu planen und zu (ver-)lernen.
Packt eure Freund_innen, Kinder und andere liebe Menschen ein und kommt vorbei!
Nähere Infos zum Programm findet ihr hier: https://15maerzwien.noblogs.org/
Programmüberblick: 15.00 Beginn
16.00Workshops: - BIPoC only Workshop: Empowerment und Polizeikontrollen - Workshop für alle: Begriffe zum Thema racial profiling
17.00 Rechtsinput für BIPoc only
17.30 Podiumsdiskussion zum Thema Handlungsstrategien und Widerstände bei rassistischer Polizeigewalt, Diskutant*innen werden noch bekanntgegeben
19.00 gemeinsames Essen