organisiert von: KSŠŠD
Location: Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustitz
Url: https://www.facebook.com/events/1278053745731708/

Heuer, 100 Jahre nach dem Plebiszit in Unterkärnten wollen wir, der Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien gemeinsam mit dem Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Graz sowie dem Klub der slowenischen Studentinnen und Studenten in Klagenfurt, unseren Unmut gegenüber den Feierlichkeiten rund um den 10. Oktober kundtun. Die Feierlichkeiten zum 10. Oktober sind und bleiben vor allem eins: antislowenisch. Unseren Widerspruch zeigen wir, indem wir jeden 10. jedes Monats eine Veranstaltung organisieren, in der wir verschiedene Aspekte der Kärntner Geschichtsschreibung sowie den Umgang mit der slowenischen Minderheit in Kärnten/Koroška thematisieren.

Deserteure ~ Partisaninnen Der Widerstand der Partisaninnen in Kärnten/Koroška war der einzig längerfristige und militärisch bedeutende bewaffnete Widerstand im gesamten Deutschen Reich. Wehrmacht, Polizei und SS wurden hier im Hinterland bekämpft und gebunden, und fehlten so an der Front. Viele der Partisaninnen waren Deserteure, verweigerten den Dienst entweder vor oder nach der Einberufung oder machten sich beim Heimaturlaub davon. Für viele Deserteure waren wiederum die Partisaninnen der einzige Ort, wo sie hinkonnten. Die beiden Gruppen haben auch nach 1945 viel gemeinsam: Partisaninnen wie Wehrmachtsdeserteure galten in der postnazistischen Wiederaufbaugesellschaft als „Verräterinnen“, ihr Beitrag zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurden lange nicht anerkannt und gewürdigt.

Vortrag (in deutscher Sprache) & Aktion Peter Pirker, Historiker in Wien, wird in einem Vortrag vor Ort die Gemeinsamkeiten herausarbeiten und in einen Kontext stellen, im Speziellen auf die Situation der Kärntner Sloweninnen eingehen und auf den 10. Oktober und aktuelle Debatten (Windisch-Kaserne). Und wir werden währenddessen den Kundgebungsort temporär umgestalten, um den Beitrag der Partisaninnen zumindest für ein paar Stunden im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Das Ganze ist eine politische Kundgebung, unterliegt keiner maximalen Teilnehmer*innenanzahl, wobei Masken getragen und Abstände eingehalten werden.