organisiert von: sirene Operntheater & Akademie für Gemeinwohl
Location: F23.wir.fabriken, Breitenfurter Strasse 176, 1230 Wien
Url: https://www.sirene.at/aktuell/kein-erbarmen/1-ewiger-frieden/

Sterben muß jeder. Und das ist ja eigentlich auch schön. Aber gleich sind die Menschen nicht einmal vor dem Tod: Die einen trifft er früher, die anderen später. Ob man zu den einen oder zu den anderen gehört, hängt mindestens ebenso sehr vom Bankkonto ab wie von der genetischen Grundausstattung. Mit der frommen oder doch zumindest pietätvollen Aufmerksamkeit, die wir den Toten zuwenden, wäre vielleicht besser den Lebenden geholfen, die durch Mangel und Armut einem vorzeitigen und überdies zudem oft noch sehr trostlosem Sterben ausgesetzt werden.

19:00 Uhr - Mit 550 PS im Straßenverkehr. Wer trägt das Risiko? Die dummen Streiche der Reichen bezahlen meistens die Armen mit ihrer Gesundheit und oft genug auch mit ihrem Leben. Welche Gründe gibt es, die Produktion von Gütern, die keinen erkennbaren Nutzen stiften und die darüber hinaus sozial und ökologisch schädlich sind, nicht einfach zu verbieten? Bettina Gneisz-Al-Ani, FH-Professorin und Lehrbeauftragte, im Gespräch mit Sven Hartberger

Anschliessend - Uraufführung der Kammeroper Ewiger Frieden Text. Dora Lux Musik. Alexander Wagendristel F23.wir.fabriken, Breitenfurter Strasse 176, 1230 Wien

Eine Frachtkiste wird ins russische Bestattungsinstitut geliefert. Es handelt sich dabei um Cargo200, so die Bezeichnung für militärische Tote. Die beiden Bestatter verständigen die Witwe, dass der Leichnam eingetroffen sei und machen sich auf ihre übliche Arbeit gefasst. Doch dies, stellt sich heraus, ist kein gewöhnlicher Toter, denn er ist in einem Krieg gefallen, den es nicht gibt. Derart geleugnet von der Staatsmacht verschwindet der Leichnam aus dem Sarg und die Witwe sieht keinen Bedarf an einem Begräbnis. Davon lassen sich die beiden Bestatter jedoch nicht beirren.