organisiert von: sirene Operntheater & Akademie für Gemeinwohl
Location: F23.wir.fabriken, Breitenfurter Strasse 176, 1230 Wien
Url: https://www.sirene.at/aktuell/kein-erbarmen/2-die-nackten/

Nackt ist jeder. Und das ist ja eigentlich auch schön. Zumindest so lange das Nacktsein nicht weh tut. Weil es kalt ist, zum Beispiel. Oder weil es zum Gegenstand von Tauschgeschäften gemacht wird, von denen sich nicht beide Teile gleich leicht fernhalten können. Die eigene Nacktheit schmerzt, wenn man sie zu Markte tragen muß, weil man anders nicht einmal für das Lebensnotwendige sorgen kann. Fremde Nacktheit schmerzt, wenn man gezwungen ist, unter grauenvollen Arbeitsbedingungen und ohne einen annnähernd existenzsichernden Lohn für ihre Bedeckung zu sorgen. Ob Nacktheit lustvoll erlebt oder schmerzhaft erlitten wird, hängt sehr wesentlich von den ökonomischen Umständen ab, in denen wir mit ihr konfrontiert sind. In akuten Situationen mag die barmherzige Darreichung einer Textilie als Soforthilfe nützlich sein. Das Problem lösen wird aber nur die Änderung jener wirtschaftlichen Verhältnisse, die das Leiden an der Nacktheit verursachen.

19:00 Uhr - Saubere Kleidung. Recht statt Barmherzigkeit. Gertrude Klaffenböck, Projektkoordinatorin Südwind im Gespräch mit Ulla Pilz.

Anschliessend: 16. September 2020 20:30 Uhr - Uraufführung der Kammeroper ELSA. Text. Irene Diwiak. Musik. Margareta Ferek-Petric. F23.wir.fabriken, Breitenfurter Strasse 176, 1230 Wien. Drei halbwüchsige Schüler wetten, wer von ihnen über die Ferien eine Frau dazu bringen wird, sich auszuziehen. Ein Foto soll es beweisen. Der verwöhnte Nicolas will diese Aufgabe wie gewohnt lösen - mit Geld. Er überredet die verschuldete Putzfrau Elsa, sich gegen Bezahlung vor ihm auszuziehen und fotografieren zu lassen. Eine moderne Paraphrase zu Schnitzlers Fräulein Else.