organisiert von: bagru.ie
Location: Universitätsstraße 5

Jüdischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus – die „Meijdalach“ aus Bialystok „Wenn ich heute darüber nachdenke, frage ich mich, wie es möglich war, dass die Juden, in die Ghettos gesperrt, hungrig, ohne Waffen, ohne Kontakt zur Außenwelt, wie diese Menschen überhaupt kämpfen konnten. (…) Über welche Bevölkerung sprechen wir? Über Zivilbevölkerung. Und unter welchen Bedingungen!“ (Chaika Grossmann / Widerstandskämpferin aus Bialystok) Unmenschliche Zustände, erzwungene Mittellosigkeit und stark begrenzter Lebensraum mit Blick auf die drohende Vernichtung durch die Nazis. Der jüdische Widerstand war zweifellos den größten Hürden ausgesetzt und eben aus diesem Grund ein Phänomen, welchem besondere Aufmerksamkeit zusteht. In der Geschichtsschreibung wird dieser jedoch häufig marginalisiert, wenn nicht gänzlich geleugnet. Allzu sehr steht hier das Bild der passiven JüdinnenJuden, die sich widerstandslos verfolgen und umbringen ließen im Vordergrund. Dem entgegengesetzt muss ein anderes Bild auf die JüdinnenJuden zur Zeit der Shoah geworfen werden: Das der kämpfenden Jüdinnen*Juden, die nicht (bloß) Opfer und somit als handlungsunfähig stigmatisiert sind, sondern aktiv waren und sich nicht dem Schicksal fügten. Der Vortrag widmet sich dem Phänomen des jüdischen Widerstandes sowie seinen Bedingungen und Ausformungen. Exemplarisch steht die Widerstandsorganisation in der polnischen Stadt Bialystok und dem dort von den Nazis errichteten Ghetto, wobei die Rolle der Bialystoker Widerstandskämpferinnen („Meijdalach“) gesondert betrachtet werden soll.