Die Lehren des 12. Februar 1934 - heute
Als Teil des „Bündnis 12. Februar“ treten wir dafür ein, dass der 12. Februar als Tag des Aufstands gegen den Austrofaschismus gesetzlicher Feiertag werden soll. Bei der Sammlung von Unterschriften für diese Forderung sind wir immer wieder mit Fragen konfrontiert worden, die zeigen, wie wenig über dieses historische Ereignis im Massenbewusstsein bekannt ist. Angesichts des Wachstums faschistischer und faschistoider Gruppen und Parteien in allen Teilen der Welt (Fratelli d’Italia, Les Républicains und AN in Frankreich, Schwedendemokraten, AfD, Trumpisten in den USA, Bolsonaros Partido Liberal in Brasilien, Modis BJP in Indien …) ist es mehr als notwendig, die Lehren aus dem ersten großen bewaffneten Aufstand gegen eine faschistische Machtergreifung zu ziehen. Vor allem, wenn man in der Regierungspartei ÖVP einen Innenminister vorfindet, der zu Hause in Texing ein Dollfuß-Museum beherbergt. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Kontinuität der ÖVP geht weiter zurück in die Zeit des Austrofaschismus – und immer wieder blitzt da etwas auf, was sonst gut verborgen wird. Das soll bei dieser Diskussion thematisiert werden. Zur Einstimmung zeigen wir den Film „Tränen statt Gewehre“ von Karin Berger. Vor dem Hintergrund der chronologischen Ereignisse der Februarkämpfe 1934 erzählt Anni Haider ihre Erlebnisse von damals im umkämpften Goethehof, ihre Gefühle und Gedanken rund 50 Jahre danach.