Solidarisch zum Knast [Kundgebung]
Haft wird als Bestrafung für jene genutzt, die dem kapitalistischen Herrschaftssystem im Wege stehen. Knast soll verunsichern, verängstigen, erdrücken, weh tun und die Betroffenen brechen. Gefangene werden häufig, ohne sich Verabschieden zu können, aus ihrem Umfeld gerissen.
Nicht alle erhalten die wenigen möglichen Besuche, Telefonate, oder Briefe. Abseits von Strafverschärfungen, die diese verbieten, sind Freund*innen und Familie oft mit der Situation überfordert oder trauen sich aus Angst vor Repression oder aus Scham nicht zum Gefängnis. Oft werden Kontakte abgebrochen, da uns in dieser Straf- und Knastgesellschaft beigebracht wurde, dass alles was als “kriminell” gilt, abzulehnen ist.
Strafe ist Gewalt. Inwiefern all die psychischen Qualen, die eine inhaftierte Person durchmachen muss, zu einer besseren Gesellschaft beitragen sollen, bleibt ein Rätsel.
Die Anzahl der Menschen, die vom Staat ihrer Freiheit beraubt werden, steigt stetig. Menschen werden in Lager und Knäste gesteckt, eingesperrt und abgeschoben, Isolation und Vereinsamung ausgesetzt.
Wir lehnen dieses menschenverachtende System und die damit verbundene Gewalt ab. Wir wollen dazu beitragen, die Isolation zu brechen. Gegen Ende des Jahres, einer Zeit, die viele Menschen mit ihren Liebsten verbringen, wollen wir den Gefangenen zeigen, dass sie nicht vergessen sind.
Aus diesem Grund wollen wir uns am 30.12. um 18 Uhr vor der Justizanstalt Simmering treffen, und unserer Solidarität lautsark Ausdruck verleihen. Denn wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen! Wir treten gegen jede Form von Knast und für eine Welt ein, in der wir unsere Konflikte selbst lösen! Auf dass alle Knastmauern eingerissen werden und jede Form von Herrschaft und Autorität zerschlagen wird!