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Verhüten, bekämpfen; schützen, unterstützen: diese Worte werden laut ausgesprochen, wenn es um Gesetze und Maßnahmen geht, die die Kriminalisierung von Sexarbeit zum Inhalt haben. Laut und stolz. Da wird „ein Ende gemacht“. Betroffene können, so heißt es, Hilfe erwarten und Unterstützung beim Ausstieg erhalten. Das „Schwedische“ oder „Nordische Modell“ wird in immer mehr europäischen Ländern gesetzlich verankert und als Schritt gefeiert, der Gewalt gegen Frauen an einem neuralgischen Punkt reduziert. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Wirkt sich das Modell tatsächlich positiv aus, auf jene, die Sexarbeit anbieten (müssen)? Ganz und gar nicht, sagt Christine Nagl – und sie muss es wissen: Seit über 20 Jahren engagiert sie sich u.a. in Menschenrechtsorganisationen, als Mitglied der Arbeitsgruppe Prostitution des Bundeskanzleramts, beim Projekt PiA, einer Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen und als ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins sexworker.at, einem Hilfs- und Austauschforum für professionelle Sexarbeit. Sie beobachtet es täglich: die Kriminalisierung der Sexarbeit führt zu einem deutlichen Mehr an Diskriminierung, Gewalt und Gefahr für alle Beteiligten. Und ein Ausstieg ist längst nicht so einfach, wie gerne behauptet wird. Woran das liegt, worin der Denkfehler jener besteht, die sich – auch in Österreich – für das schwedische Modell stark machen, und wie ein anderer, deutlich besserer Umgang mit Sexarbeit aussehen könnte, erklärt Christine Nagl in ihrem Vortrag. Fragen sind willkommen, nach dem Vortrag gibt es ausreichend Zeit für Diskussion.