Vorbereitungstreffen gegen Zwangsräumung
Aus aktuellem Anlass wird es beim Vorbereitungstreffen für eine Demo gegen die viel zu hohen Mieten, Delogierungen und Verdrängung auch um die in kürze angesetzte Delogierung einer Ottakringerin gehen. Die Zwangsräumung, gegen die Frau R. seit längerem kämpft, ist für den 6.10. angesetzt. Im Augustin 362 im März und in der aktuellen Ausgabe gab und gibt es Artikel dazu; hier gibts eine Kurzfassung des Aktuellen Artikels: http://www.augustin.or.at/zeitung/tun-und-lassen/wiener-wohnen.html (auf den Autorennamen klicken).
Die in Wien eher still aber täglich stattfindenden Zwangsräumungen müssen an eine breitere Öffentlichkeit gebracht werden! Aktionspraxen, wie sie in anderen Städten längst funktionieren um Delogierungen zu verhindern und/oder zumindest einen Diskurs anstoßen, können auch in Wien entstehen!
Solidarität mit Frau R.! Delogierungen verhindern!
Vorbereitungstreffen Freitag 3. Oktober 19:00 im Amerlinghaus (Saal), Stiftgasse 8
ursrpünglicher Einladungstext: In letzter Zeit werden auch in Wien Themen wie steigende Mieten, Stadtteilaufwertung und damit einhergehende Verdrängung von weniger einkommenstarken Menschen, unmenschliche Taktiken zur Vertreibung von unerwünschten Mieter_innen usw. immer mehr öffentlich diskutiert. Fälle wie die Räumung der Pizzeria Anarchia oder jener von Cafer I., der als letzter Mieter in seinem Haus von zwei Bauzäunen erschlagen aufgefunden wurde, haben vor Augen geführt, mit welcher Brutalität dieser Kampf von oben geführt wird.
Jeden Tag gibt es in Wien 7 Delogierungen, viel größer wahrscheinlich die Zahl derer, die es nicht so weit kommen lassen und vorher dem Druck weichen. Eine neue leistbare Wohnung zu finden, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Sowohl bei der Miete als auch den Betriebskosten werden oft viel zu hohe Beträge verlangt, und weil fast nur noch befristete Verträge vergeben werden, trauen sich die meisten Menschen auch nicht, ihr Recht einzuklagen, aus Angst, dann keine Verlängerung mehr zu bekommen. Menschen ohne Papiere bekommen sowieso kaum reguläre Mietverträge und sind so gezwungen, ohne jede Sicherheit Wucherpreise, teils für Matratzenlager, zu zahlen. Vor allem in Häusern, deren Eigentümer Sanierungen und Umwandlung in Eigentumswohnungen geplant haben, sind verbleibende Mieter_innen oft Schikanen und psychischem Druck ausgesetzt.
Das Thema ist in der Öffentlichkeit, es gibt auch einzelne Initiativen. Was fehlt ist eine breitere Organisierung dagegen. Mit einer gemeinsamen Demo Ende Oktober soll ein Startpunkt für eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit gemacht werden.
Die Liste der Möglichkeiten, sich zu wehren ist lang. Von Forderungen zur Reform des Mietrechts über praktischen Widerstand beispielsweise bei Delogierungen, Besetzungen von Leerstand bis zum Mietstreik sind uns viele Wege offen. Wir müssen nur anfangen.