organisiert von: Österreichisches Lateinamerika-Institut
Location: Österreichisches Lateinamerika-Institut, Schlickgasse 1, 1090 Wien
Url: https://www.vhs.at/de/e/lai/b/2024/01/08/der-weisse-goldrausch

Ökokolonialismus und der koloniale Blick auf die „unberührte Natur“ Donnerstag, 21. März 2024 | 18:30-20:00 Uhr Frida Kahlo Saal, LAI

Die moderne Weltwirtschaft bedient ihren wachsenden Ressourcenbedarf vor allem durch die Erschließung von Regionen, die als „herrenlose Wildnis“ betrachtet werden, obwohl es sich oftmals um traditionell gemeinschaftlich genutztes Land von indigenen Gemeinschaften handelt. Dies zeigt ein deutliches koloniales Muster, das die europäische Expansion seit dem 16. Jahrhundert begleitet und gegenwärtig unter neuen Vorzeichen und im Kontext der aktuellen Politik der Energiewende fortgesetzt wird.

Weitere Infos und Anmeldung: https://www.vhs.at/de/e/lai/b/2024/01/08/der-weisse-goldrausch

Vortragsreihe Der „Weiße Goldrausch“- die Kehrseite des Lithiumbooms in den Zentralanden In den letzten Jahren hat der globale Bedarf an Lithium, dem „weißen Gold“ für die Energiewende im globalen Westen, dramatisch zugenommen, da es eine Schlüsselrolle in der E-Mobilität spielt. Ressourcen- und Landkonflikte sowie massive ökologische Implikationen sind nur ein Aspekt des Zugriffes auf die enormen Lithiumvorkommen in den Zentralanden. Der Lithiumboom steht in Kontinuität zu kolonialen Formen der Ausbeutung von Natur und Mensch in Lateinamerika und wird gleichzeitig durch die globale Politik der Energiewende angeheizt. Die Vortragsreihe beleuchtet die komplexe lokale Realität hinter dem Lithiumboom und stellt globale Zusammenhänge dieser Ressourcenausbeutung in Lateinamerika her.

Dr. René Kuppe ist Jurist, Kulturanthropologe und pensionierter Universitätsprofessor. Er beschäftigt sich mit Rechtsfragen indigener Völker und ethnischer Minderheiten und wirkte als internationaler Konsulent in Bezug auf Gesetzgebungsvorhaben und Implementierung von Landrechten indigener Völker Lateinamerikas.