Antisemitismus und die politische Linke
In diesem Vortrag thematisiert Doron Rabinovici eine polarisierte politische Linke, die nicht erst und besonders seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober und der gewaltvollen Situation in Israel und Gaza zu Positionierungen verleitet ist, die eine tiefgreifende Analyse des Antisemitismus oft vermissen lässt. Das Ignorieren und Relativieren des antisemitischen Terrors als vermeintlicher Befreiungskampf erscheint somit auch in der österreichischen Linken als eine weitverbreitete Erscheinung. Unter dem Deckmantel der vermeintlichen israelischen Staatskritik formieren sich eine Vielzahl an linken Bewegungen, die auch antisemitische Argumentationen bedienen. Eine konstruktive Kritik an dieser Entwicklung muss unserer Ansicht nach innerhalb der politischen Linken formuliert werden und darf nicht konservativen, wie rechten Akteuren überlassen werden, die eine Kritik des Antisemitismus und des Islamismus mit rassistischen Agenden und einer Abwehr des spezifischen Antisemitismus im deutschsprachigen Raum verbinden.
Aus diesem Grund organisieren wir einen Vortrag mit Doron Rabinovici, der als Beitrag zu unserem Anliegen verstanden werden soll. Inhalt der Veranstaltung wird die folgende Auseinandersetzung sein: “Im Zeitalter der Globalisierung gilt der Satz: ‘Ich ist eine andere’. Fällt dem, der dem Ideal der Gleichheit verpflichtet ist, der Umgang mit den Ungleichen leicht? For the many, not the Jew? What is right about the left and what is left of the left? Wie steht die Linke zu den pluralen Identitäten in der Migrationsgesellschaft? Wie hält sie es mit den Juden, die immerzu als Symbol des Differenten galten? Was ist ihr Verhältnis zum Antisemitismus?”
Wir freuen uns auf eine respektvolle Veranstaltung und euer Kommen!