organisiert von: ÖH Uni Wien
Location: NIG (Universitätsstraße 7), Hörsaal III
Url: https://oeh.univie.ac.at/projekte/100-jahre-ifs

Das von Felix Weil 1923 im Kielwasser der gescheiterten deut-schen Novemberrevolution ins Leben gerufene und finanzierte Frankfurter „Institut zur Erforschung des Marxismus“ arbeite-te mit dem Moskauer „Marx-Engels-Institut“ an der erstmali-gen Veröffentlichung zentraler Marxscher Schriften wie der „Pariser Manuskripte“, der „Deutschen Ideologie“ und der „Grundrisse“. Das führte zu der Entdeckung, dass es sich bei dem Marxschen Projekt um eine spezifische Art von Wissen-schaft handelt, nämlich um die Kritik obsoleter Institutionen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Intuitiv erkannte Max Horkheimer (1932), dass auch die Freudsche Psychoanalyse – als Kritik obsoleter Institutionen der Lebens- und Kulturge-schichte –diesem Wissenschaftstypus entspricht. In beiden Fällen geht es (um es mit einer Formulierung von Adorno zu sagen), um die „Anamnesis der Genese“ der aktuellen Verfas-sung der Subjekte und ihrer Sozietät.

Vortragende*r: Helmut Dahmer