Sitzen in Wien
Das Sitzen ist eine städtische Alltagspraxis, die inbesondere dann Aufmerksamkeit erfährt, wenn die zugrundeliegende Infrastruktur den ihr zugeschriebenen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Ein seit 1990er Jahren prominent und dringlicher werdendes Phänomen ist sogenannte Verdrängungsarchitektur: Sitzgelegenheiten würden zunehmend so gestaltet, dass Personen auf ihnen nicht mehr liegen können. Kreuzen wir diese Beobachtung mit Fragen von Geschlecht, Sicherheit und Unsicherheit sowie einer Perspektive auf Sitzverbote und kostenpflichtiges Stadtmobilar im historischen Wien, ergibt sich ein komplexes Bild. Das Forschungsteam des Projekts “Städtische Sesselversammlungen zur kritischen Öffentlichkeitsproduktion” lädt zum gemeinsamen Austausch im öffentlichen Sitzen und Spazieren ein, informiert darüber, was wir am Beispiel des Sitzens über gesellschaftliche Entwicklungen lernen können und regt zum kritischen Diskutieren an.
Anmeldung unter: felix.gaillinger@univie.ac.at