organisiert von: DSCHUNGEL WIEN
Location: Museumsplatz 1, 1070 Wien
Url: https://www.dschungelwien.at/event/activism-sex-and-body

WORKSHOP IM RAHMEN DES E BISTARDE FESTIVALS IM DSCHUNGEL WIEN

Das Festhalten von Roma-Frauen an normativen Vorstellungen von Anstand ist zutiefst im Widerstand gegen negative Bilder und Repräsentationen verwurzelt, welche seit Jahrhunderten aufrechterhalten werden. Während des Workshops lernen Romn:ja, wie wir selbst Dinge verändern können. Diese tradierten Bilder und verkrusteten Konzepte werden während des Workshops demontiert und ins Positive verkehrt.

Der Workshop zielt darauf ab, interdisziplinäre Instrumente zu entwickeln, welche einerseits die Überschneidung von Aktivismus, Körper und Identitäten, andererseits aber auch Aktivismus als Form des Aufbrechens nutzen, um Verhaltensweisen in Bezug auf den Anstand gegenüber Frauen in verschiedenen Bereichen zu hinterfragen und andere Sichtweisen zu gewinnen. Ethische Fragen werden im Rahmen der Intersektionalität beider Bereiche kritisch untersucht.

Leitung: Antonella Lerca Duda, Carmen Gheorghe

Für alle ab 16 Jahren

5 Stunden

Englisch

Kosten: €15,-

Themen: Roma, Intersektionalität, Marginalisierung, Diskriminierung, Empowerment

Carmen Gheorghe ist eine Romn:ja, Feministin, Aktivistin und Wissenschaftlerin. Sie promovierte 2014 in Politikwissenschaft zum Thema Standpunktfeminismus und beschäftigt sich mit Roma-Frauen und Identitätspolitik. Sie ist Mitbegründerin von E-Romnja Association, einer feministischen Roma-NGO in Rumänien, die ein neues Narrativ über Roma-Mädchen und -Frauen in rumänischer Sprache entwickelt. Sie engagiert sich seit 20 Jahren in der Zivilgesellschaft und hat sich in ihrer Arbeit vor allem auf die Rechte von Roma-Frauen und -Mädchen durch Basisarbeit, Gemeindeentwicklung, Genderfragen, Intersektionalität, Identitätspolitik, geschlechtsspezifische Gewalt und reproduktive Gerechtigkeit konzentriert. Im Jahr 2018 hat sie einen akademischen Kurs über Roma-Feminismus und Identitätspolitik entwickelt.

Antonella Lerca Duda ist eine Roma-Transgender-Frau aus Rumänien. Sie wird in eine Roma-Familie mit sieben Brüdern hineingeboren. Schon als Kind fühlt sie sich von der magischen Welt der Weiblichkeit angezogen. Bereits mit 14 soll sie mit einer Frau verheiratet werden, löst aber einen Skandal aus, was letztendlich dazu führt, dass Antonella mit Unterstützung der Familie eine Hormontherapie beginnt. Sie bricht die Schule aufgrund von massivem Mobbing ab und muss letztendlich auch Rumänien verlassen. Ihr Neuanfang in Italien stellt sich als schwierig heraus, weil man keine Trans-Roma Frau einstellen wollte. So beginnt sie als Sexarbeiterin ihr Geld zu verdienen. Obwohl sie mittlerweile Italien als ihre zweite Heimat ansieht, wünscht sie sich, in Rumänien anerkannt zu sein und dort mit ihrer Familie zu leben. Antonella Lerca ist die erste Transgender-Person, die in Rumänien für ein Amt kandidiert und sich für die Stärkung der Rolle der Frau und die Rechte von Sexarbeiterinnen einsetzt.