Location: EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien

In Favoriten finden im Zuge der Neugestaltung des Hauptbahnhofes Aufwertungsprozesse statt, welche Auswirkungen auf eine Umstrukturierung der BewohnerInnenschaft dieses Viertels, sowie der Infrastruktur haben. Ein Beispiel für einen Aufwertungsprozess von „oben“ ist das Sonnwendviertel, wo öffentlicher Raum von gemeinnützigen sowie privaten BauträgerInnen zu Wohnraum umgestaltet wird. Das Sonnwendviertel wird oft als „Wiens neue Visitenkarte“ beworben, sollen hier doch Wohnformen entstehen, die auf ein Miteinander, auf ein soziales Netz inmitten der anonymen Grossstadt, ausgerichtet sind. Um sich mit dem Wohnraum identifizieren zu können, dürfen die BewohnerInnen zum Teil mitbestimmen, welche Infrastruktur in den Gemeinderäumen vorhanden sein soll. Umstrukturierungsprozesse kommen jedoch selten marginalisierten Menschen zugute. Die Wohnungen im Sonnwendviertel verlangen den MieterInnen einen hohen Eigenmittelanteil ab, wer sich diese Eigenmittel nicht leisten kann, hat auch keinen Zugang zu dem Wohnraum. Ausserdem bleibt fraglich, inwieweit sich eine soziale Durchmischung von den sozial schwächer gestellten BewohnerInnen der Gründerzeitviertel in Favoriten, und den neu angeworbenen MieterInnen des Sonnwendviertels entwickelt, und wem die von InverstorInnen zur Verfügung gestellten Ressourcen wirklich zugute kommen. Mit einem Rundgang wollen wir uns das Sonnwendviertel und den dazugehörigen Bildungscampus anschauen. Anschliessend möchten wir offene Fragen, und Widersprüche, die sich aus diesem Wohnbaumodell und der Thematik der Aufwertung für uns ergeben, diskutieren.

Beginn: 18h Bahnorama (bei der Bahnhofcity am Hauptbahnhof) Anschliessend Diskussion und vegane VoKü im EKH (Ernst Kirchweger Haus), Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt!