[WARUM ANTIFA? #2] Broschürenvorstellung: Die „Aktion Reinhardt“
Unbekannt und weit entfernt? Texte zur „Aktion Reinhardt“
Heftvorstellung der Zeitschrift diskus
Im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ ermordeten die Nazis zwischen Sommer 1942 und Herbst 1943 etwa 2 Millionen Juden:Jüdinnen, vor allem aus Polen, aber auch aus anderen europäischen Ländern, und 50.000 Rom:nja. Während Auschwitz zum Symbol für den Mord an den europäischen Juden:Jüdinnen und zur Chiffre für den Zivilisationsbruch geworden ist und die dortige Gedenkstätte jährlich über zwei Millionen Besucher*innen zählt, sind die einige hundert Kilometer weiter östlich gelegenen Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ den meisten Menschen heute kein Begriff. Deutlich weniger als 100.000 Menschen besuchen die Gedenkstätten in Belzec, Sobibor und Treblinka jährlich. Das geringe Wissen steht in deutlicher Diskrepanz zur zentralen Bedeutung, die die Lager, die nicht der Ausbeutung von Arbeitskraft, sondern einzig dem Zweck des Massenmords dienten, für die nationalsozialistische Vernichtungspolitik hatten.
Wir glauben, dass ein Bewusstsein für den Charakter und Ausmaß der Shoah im Kampf gegen Antisemitismus eine wichtige Rolle spielt. Mit den in unserem Heft versammelten Texten möchten wir daher zur Auseinandersetzung mit einem wenig bekannten Kapitel des in Deutschland ins Werk gesetzten Verbrechens anregen.