Podiumsdiskussion: Delogierungen, Wohnungslosigkeit und Widerstand in Europa.
Eine der schwerwiegendsten sozialen Folgen der Krise seit 2008 sind Zwangsdelogierungen. Diese betreffen nicht nur die Bevölkerung in den südlichen Krisenländern wie etwa Spanien, Italien oder Griechenland, sondern auch in Ländern, die als »Krisengewinner« gelten, wie etwa Deutschland oder Österreich. Gemäß der unterschiedlichen Struktur der verschiedenen Länder treten die Folgen auch unterschiedlich zu Tage: Sind in Spanien vorwiegend HausbesitzerInnen die Opfer, da sie die Kredite für ihr Eigenheim nicht mehr abbezahlen können, so sind es hierzulande vorwiegend sozial schwache Mieter und Mieterinnen, die ihre Wohnung verlieren. Denn auch in Österreich wurde in den letzten Jahren ein rasanter Anstieg bei den Mieten verzeichnet. Besserung nicht in Sicht.
Bewegungen gegen Verdrängung und Delogierungen sind in den letzten Jahren nahezu überall entstanden. Auf der Veranstaltung werden AkteurInnen aus Bewegungen gegen Zwangsdelogierungen einen Überblick über die Situation und Gegenaktivitäten in ihrer Herkunftsregion geben und die Anwesenden für einen Strategien- und Methoden-Austausch zu nützen. Im Zentrum soll dabei die Frage stehen, was wir auf lokaler Ebene von Initiativen wie der PAH, mit über 150 Ortsgruppen in Spanien eine der größten aktiven Betroffenenorganisationen gegen Krisenauswirkungen, oder dem Bündnis gegen Zwangsräumungen in Berlin lernen können.