Vortrag: "Einheit in Zerrissenheit? 'Schizophrenie' zwischen Klinik, Gesellschaft und Kritik" mit Anke Maatz
Vortrag: “Einheit in Zerrissenheit? ‘Schizophrenie’ zwischen Klinik, Gesellschaft und Kritik” mit Anke Maatz
‘Schizophrenie’ ist eine der prominentesten, und gleichzeitig wohl die umstrittenste psychiatrische Diagnose. Seit ihrer Entstehung um 1900 gibt es Uneinheit darüber, was sie sei und ob es sie überhaupt gebe, wobei das Konzept ausserhalb des klinischen Kontexts grosse Popularität geniesst. Dieser Vortrag stellt collagenhaft Beispiele aus den sich in diesem Spannungsfeld ergebenden ‚Schizophrenie’-Diskursen und Metadiskursen vor: psychopathologische Konzeptionen neben Überlegungen zur Verwendung des Terminus in der Alltagssprache, Debatten um die Identität des Fachs Psychiatrie neben Konzepten von ‚Schizophrenie’ als Daseinsform der Postmoderne. Die Polarität von Einheit und Zerrissenheit dient dabei als thematisches Ordnungsprinzip dieser auf den ersten Blick disparaten Ansätze und Interessen. Ob sich daraus ein -mehrfach gebrochenes- Gesamtbild ergibt und ob, und wenn ja wie dieses auch klinisch fruchtbar gemacht werden kann, soll zur Diskussion gestellt werden. —————————————————————————–
mehr Infos: akdisku.kripsy.net/
zur Referentin: Anke Maatz studierte Philosophie und Medizin in München, Heidelberg, Jena und Durham, UK (2005-2013). Nach der philosophischen Masterarbeit zu Selbstreflexion und ihrer besonderen Rolle in der Schizophrenie sowie der medizinischen Promotion im Bereich der experimentellen Bindungsforschung arbeitete sie in Durham, UK an einem interdisziplinären Projekt zu sog. funktionellen Erkrankungen. Seit Januar 2013 ist sie als PostDoc im interdisziplinären Forschungsprojekt ‘‘Schizophrenie’: Rezeption, Bedeutungswandel und Kritik eines Konzepts im 20. Jh.’ in Zürich tätig, wo sie seit August 2013 auch als Assistenzärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik arbeitet.
Infos zum Forschungsprojekt: http://www.schizophrenie.uzh.ch/teilprojekte/psychiatrie.html(external link)