organisiert von: prozess.report, rosa antifa wien, café sabotage
Location: w23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien

Bomben gegen Minderheiten – Rechter Terror der 90er Jahre

30 Jahre nach dem Attentat in Oberwart: Was heißt solidarische Erinnerungs- und Gedenkpolitik aktuell?

In den Jahren 1993 bis 1996 fand eine rechtsextreme Anschlagserie mit Briefbomben und Sprengfallen in Österreich statt. Die Attentate hatten vor allem Minderheiten und ihre Unterstützer*innen im Visier.

Im Februar 1995 wurden im burgenländischen Oberwart vier Roma-Angehörige durch eine Rohrbombe ermordet. Josef Simon, Karl Horvath, Erwin Horvath und Peter Sarközi starben durch eine Explosion, als sie eine Tafel mit der Inschrift „Roma zurück nach Indien!“ entfernen wollten.

In welchem ideologischen und politischen Umfeld ereigneten sich die Terroranschläge? Was hatte die rechte Stimmungsmache Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre in Österreich damit zu tun? Etwa mit dem Anti-Ausländer-Volksbegehren der FPÖ und mit der menschenverachtenden Sprache, die von Stammtischen in die Politik überschwappte? Und was hat der Bombenterror vor 30 Jahren mit dem Rechtsruck heute zu tun?

Die im April 2024 eröffnete Ausstellung „Man will uns ans Leben“ Bomben gegen Minderheiten 1993-1996 der Initiative Minderheiten im Volkskundemuseum in Wien, greift diese Fragen auf und zeichnet ein Bild des damaligen Klimas und rassistischer Kontinuitäten.

Erstmals wurde durch die Initiative Minderheiten der rechtsextreme Terror der 1990er-Jahre in Österreich im Rahmen einer eigenen Ausstellung thematisiert, dessen umfassende Aufarbeitung bis heute nicht stattgefunden hat. Im Mittelpunkt stehen dabei die Perspektiven der Betroffenen und das Gedenken an die Opfer, ebenso wie die Kritik am politischen und medialen Umgang mit dem Terror.

Wir wollen mit Cornelia Kogoj, Mitorganisatorin und Generalsekretärin der Initiative Minderheiten seit 1998, über die Ausstellung, ihre Perspektiven und Zugänge sprechen.

Was bedeutet solidarische Erinnerungs- und Gedenkarbeit heute in Österreich? Wie kann/soll solidarische Erinnerungs- und Gedenkarbeit aussehen, die sich mit rechtem Terror und rechter Gewalt nach 1945 befasst? Wo sind die Lücken? Was hat sich verändert, welche Kontinuitäten gibt es, welche Leerstellen sind bis heute geblieben?

Montag 13.1.2025
Open Door: 18:00
Veranstaltungsbeginn: 19:00
in der w23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien (die Stiege halb hinunter Richtung Tiefer Graben)

gemeinsame Veranstaltung von prozess.report, der Rosa Antifa Wien und Café Sabotage

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Im April 2024 eröffnete die Ausstellung „Man will uns ans Leben“ Bomben gegen Minderheiten 1993-1996 der Initiative Minderheiten im Volkskundemuseum in Wien, anschließend war sie in Klagenfurt und ab 7. Februar 2025 wird sie im burgenländischen Oberwart zu sehen sein.

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