Location: Uni Rampe, Universitätsring 1, 1010 Wien
Url: https://gfoa.noblogs.org/post/2025/02/12/save-the-date-erinnern-heisst-kaempfen-ernst-kirchweger-gedenkdemo/

Am 30. März 2025 wollen wir gemeinsam Ernst Kirchweger gedenken, der vor 60. Jahren nach einem Angriff durch einen Neonazi verstorben ist.

Ernst Kirchweger, Antifaschist und Widerstandskämpfer, war am 31. März 1965 bei einer Demonstration gegen den neonazistischen Taras Borodajkewycz, einem ehemaligen NSDAP Mitglied, auf der Straße. Borodajkewycz war damals Professor an der Universität für Welthandel, heute die Wirtschaftsuniversität Wien. Er fiel immer wieder mit antisemitischen und nazistischen Aussagen auf. Am Tag dieses Protests wurde Ernst Kirchweger von Günther Kümel, rechtsextremer Burschenschafter und RFS-Mitglied, niedergeschlagen. Er erlag am 2. April 1965 seinen schweren Verletzungen.

Ernst Kirchweger gilt als das erste politische Todesopfer der zweiten Republik. Sein Mörder wurde lediglich für „Notwehrüberschreitung“ verurteilt – ein lächerliches Urteil, das sinnbildlich für den österreichischen Umgang mit Faschismus steht.

Wir wollen am 30. März 2025 nicht nur in Gedenken an Ernst Kirchweger auf die Straße gehen. Denn: rechte Gewalt hat in Österreich Kontinuität. Ernst Kirchweger war aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er starb auf einer Demonstration gegen ein NSDAP Mitglied. Der Mord an Ernst Kirchweger ist nicht ohne Nationalsozialismus denkbar.

Und Ernst Kirchweger war auch nicht das letzte Todesopfer rechter Ideologie. Wir wollen auf die Kontinuitäten rechter Gewalt hinweisen und gedenken daher auch den Menschen, die zu Opfern der Verbrechen des NS wurden und aller anderen Todesopfer rechter Gewalt nach 1945.

Rechtsextremismus ist kein Relikt der Nachkriegszeit oder der 90er Jahre in denen etwa beim Terror in Oberwart die vier Roma Karl Horvath, Peter Sarközi, Josef Simon und Erwin Horvath ermordet wurden. Er ist mit den Wahlergebnissen der FPÖ und der weiterhin gut vernetzten rechten Szene immerwährend ein Problem, dem wir uns als Antifaschist*innen stellen müssen! Dabei ist auf den Staat kein Verlass. Es heißt also den Opfern zu gedenken, sie niemals zu vergessen und den Tätern niemals zu vergeben.

Kommt deshalb am 30. März 2025 mit uns auf die Straße. Erinnern heißt Kämpfen!