Rechtsextremismus an der Universität
In den letzten Wochen hat das von der ÖH Uni Wien geforderte “Couleurverbot” an der Universität Wien für Aufsehen gesorgt. Besorgte liberale Medien riefen sofort den Untergang der Meinungsfreiheit (wenn nicht des Abendlandes) aus. Dass es handfeste politische Gründe für eine solche Forderung gibt, wurde dabei fast vollständig ausgeblendet.
Die österreichischen Universitäten waren immer schon zentrale Orte sowohl der Entstehung als auch der Reproduktion von radikal rechten politischen Positionen. Von Burschenschaften über Nationalsozialisten bis hin zu rechtsradikalen Splittergruppen wie der Aktion Neue Rechte (ANR) in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts traten immer wieder neue Gruppierungen auf, beziehungsweise etablierten sich an den Universitäten. Das (nicht nur zeitlich) Allerletzte sind die sogenannten Identitären, die sich bewusst hip und intellektuell geben, aber dennoch nur den aktuellsten Wiederaufguss der immerselben völkischen Brühe darstellen.
Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes wird uns einen Überblick über die aktuellsten Entwicklungen im rechtsextremen universitären Umfeld geben.