Mit der „Islamischen Republik“ gegen den „Islamischen Staat“?
Während sich das iranische Regime weiter zur Atombombe verhandelt, hat es einen Weg gefunden, seinen schon seit über 30 Jahren betriebenen Export des Terrors unter einem neuen Label zu betreiben, das ausgesprochen erfolgversprechend ist: Der schiitische Revolutionsexport findet nun unter dem Deckmantel der „Bekämpfung des Terrors“ statt. Angesichts der Konfrontation mit dem „Islamischen Staat“ ist es der „Islamischen Republik“ gelungen, sich auf der internationalen Bühne und in der Region neu zu positionieren. Die USA agieren de facto in Kooperation mit den iranischen Revolutionswächtern bei der Bekämpfung des IS-Terrors.
Der Vortrag soll beleuchten, welchen Anteil die Machthaber in Teheran an der Destabilisierung im Irak hatten und inwiefern sie das Erstarken der sunnitischen Islamisten begünstigt haben. Welche Rolle spielt das iranische Bündnis mit Assad? Welche Konsequenzen wird die Kooperation bei der Bekämpfung des IS für die Auseinandersetzung über das iranische Atomprogramm haben? Und was bedeutet die Appeasement- und Kooperationspolitik des Westens gegenüber den Ajatollahs für die iranische Opposition und Oppositionelle in anderen Ländern der Region?
Thomas von der Osten-Sacken ist Geschäftsführer der schwerpunktmäßig im Nordirak tätigen Hilfsorganisation Wadi e.V., Mitherausgeber von „Verratene Freiheit. Der Aufstand im Iran und die Antwort des Westens“ und „Saddam Husseins letztes Gefecht? Der lange Weg in den III. Golfkrieg“ sowie Koautor von „Der Iran. Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer“. Er schreibt u.a. für Jungle World und Die Welt.