Holocaust Education und historisch-politische Bildungsarbeit als Austragungsorte politischer Diskurse
Das Gedenkjahr 2025 ist nicht nur Anlass zur Freude, sondern auch zur kritischen Reflexion: Denn die Erinnerung an die national- sozialistischen Verbrechen und die Auseinandersetzung mit deren Kontinuitäten sehen sich heute wachsender Skepsis ausgesetzt. In einer Gemengelage komplexer politischer und gesellschaftlicher Realitäten, droht die politische Instrumentalisierung der Vergangenheit zu erstarken. Erinnerung an den Nationalsozialismus wird vermehrt als expliziter Ausdruck ideologischer Gesinnung empfunden, während der antifaschistische und demokratiepolitische Gehalt oft übersehen wird. Gleichzeitig tragen innovative Vermittlungsansätze, vielfältige Bildungsformate und kreative Projekte einem anhaltenden Interesse an der Vergangenheit Rechnung. Besonders in einer Zeit vielfacher Herausforderungen kommt dem Bemühen, die Vergangenheit für eine Generation der Gegenwart aufzubereiten besondere Bedeutung zu. Als Verein GEDENKDIENST wollen wir die vielfältigen Ansätze und Ideen der Holocaust Education im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur zusammenbringen und diskutieren.