„Wenn der Mistkübel fällt“ - Wie umgehen mit Repression?
Bald ein Jahr ist es nun her, dass ein Genosse bei den nowkr-Protesten in monatelange U-Haft genommen wurde und unzählige Festnahmen und Anzeigen gegen AntifaschistInnen erstattet wurden. Die Ereignisse des Februar 2014 sind aber nicht lediglich ein „Justizskandal“ (Robert Misik) – also die problematische Ausnahme einer eigentlich sinnvoll eingerichteten Normalität, sondern reihen sich als Durchsetzung bürgerlicher Regeln in eine repressive alltägliche Praxis ein.
So wissen linke Aktivist_innen nicht nur in Wien schon lange, dass Anzeigen, Festnahmen und auch Haft meist zwar nur „einige“ treffen, aber als Gefahr ständig über allen schweben, die diese Verhältnisse überwinden wollen – oder dessen verdächtigt werden. Oft haben viele von uns vor Aktionen das mulmige Gefühl im Bauch, es könnte heute gute Freund_innen oder eine_n selbst treffen.
Der Workshop soll dem auf ganz konkrete und offene Weise begegnen.Welche Gefahren birgt die Teilnahme an einer Demonstration/Aktion/Blockade? Welche Möglichkeiten und Strategien gibt es für einen solidarischen Umgang untereinander gegenüber Polizeiübergriffen?
Ein erster Input wird die Vorbereitung auf eine Demonstration/Aktion behandeln. Wie funktionieren eigentlich Bezugsgruppen? Was kann ich tun, wenn Leute in meiner Nähe aufgehalten, gestoßen oder festgenommen werden? Was sollte ich auf eine Demonstration mitnehmen, was besser zuhause lassen?
Im weiteren soll darüber gesprochen werden, was bei einer Festnahme zu erwarten ist und wie damit umgegangen werden kann. Das Sprechen darüber kann helfen, mit Ängsten umzugehen, und auf mögliche Extremsituationen vorbereitet zu sein. Damit soll ein Wissens- und Erfahrungsaustausch ermöglicht werden, der den Fokus auf einen gemeinsamen, solidarischen Umgang mit den uns begegnenden Gefahren legt.
Im Workshop geht es um Möglichkeiten im Umgang mit Repression auf einer sehr praktischen Ebene. Wer eine detaillierte Klärung juristischer Fragen erwartet, wird enttäuscht werden.